Die Länder - Chulufur

Landschaft und Klima Karte anzeigen

Obwohl weit im Norden der Welt gelegen, ist Chulufur kein kaltes Land. Vielmehr ist es von gemäßigtem Klima.

Im Osten des Landes befindet sich ein lichter und weitläufiger Mischwald, der von den Einheimischen als Hécapot bezeichnet wird, was übersetzt soviel wie "Feenhütte" bedeutet. Um diesen Wald ranken sich allerlei Mythen und Sagen des Landes. Man erzählt sich unter anderem, dass dieser Wald in der Dunklen Zeit nicht auf Samyra war, sondern in einer Parallelwelt Schutz gesucht hat, was durch die ihm innewohnenden Feenkräfte zustande gekommen sein soll.

Im Westen des Landes erhebt sich ein riesiges Felsmassiv, das das größte auf ganz Samyra ist. Es wird als das Cepotl ("Zinnenfels") bezeichnet. Seine Bezeichnung hat das Gebirge von den vielen abgeflachten Berggipfeln, die aus der Ferne den Zinnen einer Burg ähneln. Der höchste Berg, der "Adlerfels" oder in der Landesprache Actazot, hat eine Höhe von über 8.000 Metern und ist damit der höchste Berg Samyras.

Chulufur ist überwiegend stark hügelig und wird von einer üppig bewachsenen Prärie geprägt, die immer wieder von kleineren Wäldern, Flüssen und Seen unterbrochen wird.

Chulufur hat ein sehr gemäßigtes Klima. Im Sommer wird es nur selten wärmer als 30°C, im Winter sinken die Temperaturen nur an wenigen Tagen unter -15°C. Es herrschen regelmäßige Niederschläge, die entweder als Regen oder Schnee auf das Land fallen. Dadurch ist Chulufur allgemein sehr fruchtbar.

Bevölkerung Karte anzeigen

In Chulufur herrscht eine strenge Standeshierarchie. Man wird in einen Stand hineingeboren und kann diesen niemals nach oben hin verlassen. Lässt man sich etwas zuschulden kommen, kann man allerdings absteigen. Daraus ergibt sich, dass nur ein sehr geringer Anteil der Bevölkerung zur Adelsschicht gehört und ein Großteil der Einwohner in der Schicht des einfachen Volkes lebt. Außerdem sind ungefähr 30% der Bevölkerung unfrei und werden als Sklaven und Diener von den höheren Schichten gehalten.

In Chulufur gibt es keine Aftaleeni, da ihnen die allgemeine gesellschaftliche Struktur zuwider ist. Ebenso findet man hier keine Brutas oder Zikaru, da sich beide Rassen nicht gerne in solche Verhältnisse zwängen lassen.

Im Gebirge findet man Zwerge und Nigros, im Hécapot leben einige Ceglags.

In den Städten des Landes findet man überwiegend Menschen und Verasti und nur vereinzelt Riikaatii, die in diesem Lande eher als Haustiere angesehen werden und deswegen automatisch den Stand eines Sklaven einnehmen.

Politik Karte anzeigen

Chulufur ist ein äußerst gläubiges Land und wird (momentan) vom Hohepriester der Ixqui geführt. Dieser sorgt dafür, dass die Standeshierarchie bis ins Äußerste eingehalten wird und die Bewohner Chulufurs streng dem Glauben folgen.

Da er eine extrem starke Machtposition einnimmt, neiden ihm die Priester der anderen Gottheiten diesen Posten, und es kommt regelmäßig zu Putschversuchen oder sogar einem wirklichen Machtwechsel, bei dem sich allerdings bis auf den Namen des Herrschers und des hauptsächlich anzubetenden Gottes nichts für die Bevölkerung ändert.

Ein Verstoß gegen Glaubensgrundsätze oder ein Bruch mit dem Standesgesetz, zum Beispiel eine Heirat zwischen zwei Ständen, wird mit harten Strafen geahndet.

Der jeweilige Hohepriester kümmert sich auch darum, dass die Armen nicht reich und die Reichen nicht arm werden, indem er den Armen so horrende Steuersummen abverlangt, dass ein Aufstieg in einen besseren Stand gar nicht erst möglich ist. Mit diesem riesigen Staatsschatz werden dann die Reichen noch reicher gemacht.

Die meisten Bewohner Chulufurs haben sich mit diesen Herrschaftsformen abgefunden und versuchen ein möglichst angenehmes Leben in ihrem Stand zu führen, ohne viel Aufsehen zu erregen.

Es gibt aber auch eine rebellische Freiheitsbewegung, die Quavitl. Diese Gemeinschaft arbeitet weitestgehend im Untergrund, da auf eine Mitgliedschaft in ihr die Todesstrafe steht. Sie sind bestrebt, den herrschenden Priester zu stürzen und dafür eine Regierung an die Spitze des Landes zu setzen, die sich um die Belange der Bevölkerung kümmert und die Macht der Reichen abschafft. Die Quavitl genießt in der Bevölkerung hohe Beliebtheit, aber natürlich ohne dass die Einwohner entsprechende Äußerungen von sich geben würden.

Glaube Karte anzeigen

In Chulufur gibt es zahlreiche Götter und Geheimkulte, hier sollen nur die vier wichtigsten vorgestellt werden.

Die offizielle Staatsreligion ist (zumindest momentan noch) Ixqui (Herrschaft), die Sonnengöttin. Sie ist die rachsüchtige Herrscherin aller anderen Götter und Halbgötter und regiert mit strenger Hand die Viqua Quapulque, die Götterwelt der Chulu. Sie wird in der Regel als strenge, aber durchaus gut aussehende Frau mittleren Alters dargestellt. Oftmals hat sie Herrschersymbole wie den traditionellen P‘Katl, eine Art Glaubens-Szepter, oder einen riesigen Sonnenschild in den Händen. Die Chulu glauben, dass sie dafür verantwortlich ist, dass die beiden Sonnen am Himmel stehen. Sie bezeichnen sie auch als "Die Augen Ixquis". Trotz allen Protestes gegen die Hohepriester unternimmt sogar die Quavitl nur nachts ihre Aktionen, da es den Mythos gibt, dass Ixqui-Priester durch Magie all das sehen können, worauf die Augen Ixquis blicken.

Eine andere Gottheit Chulufurs ist Petzacotl (Tod), der augenlose Vampir. Der Sage nach soll Petzacotl einmal so stark von Ixqui geblendet worden sein, dass er sein Augenlicht verloren hat. Seitdem irrt er durch die Welt und beißt wahllos um sich, da er ohne seine Sicht nicht mehr zwischen lohnenden und wertlosen Opfern unterscheiden kann. Somit tötet er völlig wahllos Kreaturen, um seinen Blutdurst zu stillen. Vor etwa fünfzig Jahren war der Hohepriester des Petzacotl an der Macht. In dieser Zeit wurden dem Gott in regelmäßigen Abständen Menschenopfer gebracht, seltsamerweise immer junge, gut aussehende Frauen, um die anderen Einwohner vor den Fängen Petzacotls zu schützen. Als sich allerdings herausstellte, dass der Hohepriester die Frauen missbrauchte und sie danach tötete, damit sie nichts erzählen konnten, wurde er von der Quavitl "abgesetzt".

Eine etwas friedlichere Gottheit ist hingegen Gamakel (Leben, Schwerpunkt Ekstase). Er ist der Gott des Rausches, der Träume und der Drogen. Die Anhänger dieses Gottes sind bestrebt, möglichst die meiste Zeit ihres Lebens berauscht zu sein, sei es durch Alkohol, Drogen oder sexuelle Erregung, da sie in diesem Zustand ihrem Gott angeblich am nahesten sind. Dieser Raubbau am Körper führt allerdings nur dazu, dass diese Menschen in der Regel wie wandelnde Leichen aussehen und sich in der Realität nicht mehr zurechtfinden. Sie werden oftmals sehr schnell ein Opfer Petzacotls.

Gamakel wird in der Regel als junger, muskulöser Mann dargestellt, der immer etwas zu trinken, zu rauchen oder ein paar Frauen bei sich hat und glücklich und verträumt um sich blickt.

Der größte Geheimbund Chulufurs, zu dem auch die Quavitl als militante Untergruppe gehört, verehrt Suqualik (Weisheit). Dieser Bund sieht in ihrem Gott den Ansporn, weiter gegen die Mächtigen anzugehen und diese von ihrem hohen Thron zu stoßen. Suqualik gibt ihnen dabei neue Ideen und Anregungen und fordert sie auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie man mit den Dienern der anderen Götter umzugehen haben.

Suqualik wird in der Regel als alter, gebrechlicher Mann dargestellt, der meistens sinnierend auf einem Baumstamm oder einer anderen natürlichen Sitzgelegenheit hockt und über das Schicksal der Welt nachdenkt, die er in seiner einen Hand hält.

Neben diesen größeren Religionen findet man noch mindestens zwei weitere pro Glaubensaspekt, auch vom Chaos. Diese Glauben sind aber so gering verbreitet und werden so schnell ausgelöscht und unter anderem Namen neu gegründet, dass es nicht lohnt, sie hier aufzuführen.

Große Städte Karte anzeigen

In Chulufur herrscht eine zentralisierte Macht, die sich auf die Hauptstadt beschränkt. Die meisten Bewohner des Landes leben in den wenigen Städten. Landbevölkerung gibt es so gut wie gar nicht. Um nicht in der Stadt und somit außerhalb der direkten Kontrolle des Hohepriesters leben zu dürfen, muss man eine spezielle Genehmigung haben, die aber ausschließlich an Adlige vergeben wird.

Alle Städte Chulufurs sind an Hängen und in Tälern gelegen, wo die Häuser in einer Terrassenbauweise an und in den Hügel gebaut sind. Je höher die Häuser gelegen, desto höher ist auch der Stand der Bewohner. Daraus leitet sich natürlich auch ab, dass die Tempel und somit die Wohnungen der Priester und des Hohepriesters an der Spitze dieser Komplexe liegen.

Chepek

Dieser kleine Außenposten der Hauptstadt, der gerade einmal 2.500 Einwohner hat, dient lediglich dazu, Waren auszuliefern und zu empfangen. Chepek ist die einzige Hafenstadt des Landes und somit von enormer Wichtigkeit für Chulufur.

Im Gegensatz zur Hauptstadt dürfen Chepek auch andere Rassen als nur Menschen betreten.

Chulpaque

Dieses ist die Hauptstadt Chulufurs. Sie hat fast 100.000 Einwohner und ist somit die größte Stadt Samyras, aber auch gleichzeitig die Stadt mit dem größten Armenanteil. Chulpaque wird ausschließlich von Menschen bewohnt (abgesehen von einigen Riikaatii, die als Haustiere gehalten werden) und ist auch nur für Menschen geöffnet. Andere Rassen haben keinen Zutritt zur Hauptstadt.

Chulpaque liegt in einem riesigen Tal, auf dessen Boden die Armenviertel zu finden sind. An den Hängen befinden sich die Wohnungen der höheren Stände. Gekrönt wird das ganze von vier riesigen Tempelanlagen, die in allen vier Himmelsrichtungen ausgerichtet sind und sich pyramidenartig über die Stadt erheben. Drei der Tempel werden von den Priestern der wichtigen Gottheiten bewohnt. Der letzte Tempel wird ausschließlich vom Hohepriester und seinen Dienern genutzt. Hier lagert unter anderem auch der Staatsschatz.

Ha‘Kla‘Gn

Vor gar nicht langer Zeit haben sich einige Ceglags im Hécapot niedergelassen. Da der Hohepriester niemals damit gerechnet hätte, dass eine andere Rasse die Dreistigkeit hätte, sich in seinem Land anzusiedeln, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen, hat er von der Siedlungsbildung zuerst nichts mitbekommen. Als er schließlich registrierte, dass sich eine neue Stadt in den Wipfeln der Bäume bildete, war sie bereits auf eine Größe von fast 3.000 Einwohnern angewachsen. Er beschloss schließlich, die Vogelmenschen in Ruhe zu lassen, solange sie nicht in das staatliche Geschehen eingriffen. Somit leben die Ceglags auch heute noch in dem Wald.

Himmelsspitze

Auf dem Gipfel des Actazot liegt die zweitgrößte Zwergensiedlung Samyras (die größte befindet sich in Midland). In den Tiefen des Berges leben an die 25.000 Zwerge, die die reichhaltigen Gold- und Edelsteinvorkommen des Adlerfelsens abbauen und zu kunstvollen Gegenständen verarbeiten.

Die Zwerge halten nichts von der Politik Chulufurs, aber die Förderungen in den Minen sind zu ertragreich, als dass sie sich entschließen, das Land zu verlassen.

Himmelsspitze hat auch einen oberirdischen Teil, der allen Rassen offen steht, vorwiegend, damit die Zwerge mit ihnen Handel treiben können. Leider kommen nur wenige wandernde Händler aufgrund der Lage im Lande nach Chulufur.

Der Zutritt zum unterirdischen Teil der Stadt ist allerdings nur Nigros erlaubt, die genug handwerkliches Geschick aufweisen, um die Zwergenarbeiten zu verbessern.

Marscho

Marscho ist eine kleine (circa 2.500 Einwohner) Ansiedlung von Nigros im Gebirge. Sie liegt so versteckt, dass der Hohepriester keine Informationen über diese Stadt hat, und die Zwerge, die von ihr wissen, lassen nichts zum Herrscher durchdringen, da ihre Arbeiten viel zu stark von der Nähe zu den Nigros profitieren.

Gemeinsam mit den Zwergen bearbeiten die hier lebenden Nigros die abgebauten Wertgüter aus dem Adlerfelsen zu besonders bewundernswerten Schmuckstücken.

Ploquotl

Diese Stadt ist erst neueren Datums und wurde vom momentanen Hohepriester in Auftrag gegeben, um unliebsame Bewohner der Hauptstadt, allen voran nichtmenschliche Rassen, auszulagern und so die Einwohnerzahl von Chulpaque einzudämmen und auf Menschen zu beschränken.

Die Stadt wird von einem Stellvertreter des Herrschers geführt, der für seine Grausamkeit bekannt ist. Ploquotls Bevölkerung, die nur ungefähr 3.000 Einwohner zählt, besteht zu 65% aus Sklaven. Volk und Mittelschicht ist nur nebensächlich vertreten und äußert sich in den notwendigen Händlern und Handwerkern, die eine Stadt dieser Größe braucht. Alle anderen Bewohner sind Adlige. Landläufig wird Ploquotl deswegen auch als Valikl leque, die Stadt der Adligen, bezeichnet.

Gilden und Bünde Karte anzeigen

In Chulufur gibt es aufgrund der recht diktatorischen Regierung zahlreiche Widerständler. Die größte Gruppe ist allerdings die schon erwähnte Quavitl, eine militante Gruppe, die in ihrer Wahl der Mittel nicht sonderlich zimperlich ist. Wenn es nicht anders geht, dann greifen sie auch zu Meuchelattentaten. Allerdings begnügen sie sich zumeist damit, Spione in die Tempelanlagen zu entsenden, die gezielt Personen beschatten oder verhören, soweit dieses möglich ist.

Magiergilden gibt es in Chulufur nicht, auch nicht im Untergrund, da die Priester ein besonderes Augenmerk darauf legen, sämtliche Magie unter ihrer Kontrolle zu haben.

Eine wirkliche Ausbildungsmöglichkeit für Priester fehlt allerdings auch, da man in diese Schicht hineingeboren wird und in ihr von Kind auf die göttlichen Künste erlernt.

Abenteurer aus Chulufur Karte anzeigen

Ein Abenteurer aus Chulufur kommt auf jeden Fall aus einer der höheren Schichten, da die Unfreien des Landes nur in den seltensten Fällen eine Möglichkeit haben, ihren Herren zu entfliehen. Sollte ihnen dieses doch gelingen, können sie auf keinen Fall mehr in ihre Heimat zurückkehren.

Mitglieder der höheren Stände haben zwar das Recht das Land zu verlassen, aber sie sind dem Hohepriester Rechenschaft schuldig. Sollten sie ihn nicht über ihren Aufenthaltsort informieren, dürfen auch sie das Land nie wieder betreten.

Frauen haben es in Chulufur besonders schwer, da die Männer sie vor allem als Lustobjekte betrachten und sie auch so nutzen. Sie werden mit Versprechen von den Männern gelockt, verführt und geschwängert. Da sie hierbei nicht mit dem Mann liiert sind, werden sie durch die Schandtat im Stand herabgesetzt. Daher sind fast alle Frauen Chulufurs unfrei und haben somit auch kein Recht, das Land zu verlassen.

Fast alle Einwohner Chulufurs, die das Land verlassen, haben entweder gar keine Ausbildung oder besitzen grundlegende kämpferische Fähigkeiten. Magie wird nur denen beigebracht, die aus dem Adel sind und direkt von einem der Priester abstammen. Gehört man aber zur Priesterschicht, wird man in der Regel das Land nicht verlassen.

Chulu sind in der Regel etwas kleiner als die Bevölkerung der anderen Länder. Sie sind schlank und drahtig. Ihre Haut ist von einem Goldbraun und sie haben normalerweise schwarze Haare und dunkle Augen.

Waffen und Rüstungen sind sehr stark vom Stand des Abenteurers abhängig. Unfreie und Einwohner aus dem Volk dürfen weder Waffen noch Rüstungen tragen, Mittelständler maximal eine Lederrüstung und eine Stichwaffe (außer Rapier) besitzen.

Angehörige des Adels (und somit der Priesterschicht) verzichten auf Waffen und Rüstungen aller Art, da sie sich aufgrund der ihnen gegebenen Magie für überlegen halten.

Angehörige der Quavitl allerdings sind geschult im Umgang mit 1hand-Schwertern, allen voran dem gebogenen Langschwert Saqualt (gilt regeltechnisch als Säbel) und dem Einsatz des Klingenstabes. Somit darf man diese Waffen als die landestypischen bezeichnen. Die Angehörigen der Quavitl tragen aber trotz der kämpferischen Ausbildung in der Regel nur äußerst selten Metallrüstungen.