Die Aftaleeni sind etwas kleiner als Menschen und deutlich schlanker. Sie haben einen zierlichen, fast zerbrechlichen Körper ohne jegliche Behaarung. Ihre Haut ist in der Regel blau, wobei das Spektrum von hellem Weißblau bis Nachtblau reicht. Je weiter man in den Süden der Welt gelangt, desto dunkler wird das Blau der Haut dieser Rasse. Sie wirft keinerlei Falten, wenn sie sich bewegen.
In ihrem Gesicht sitzen zwei schrägstehende mandelförmige Augen, die entweder Grau, Grün oder Blau sind. An ihren Händen haben sie nur drei Finger und einen Daumen, ebenso besitzen sie nur vier relativ lange Zehen.
Zwischen den Fingern und Zehen spannen sich Schwimmhäute, die es ihnen ermöglichen, sich mit spielerischer Leichtigkeit im Wasser zu bewegen.
Aftaleeni sind von Natur aus amphibisch veranlagt, können also sowohl an Land als auch im Wasser leben. Sie haben einen doppelten Sauerstoffkreislauf in ihrem Körper, von dem einer über eine normale Lunge führt und Luft verarbeitet, die durch Nase oder Mund eingeatmet wird. Zusätzlich dazu haben sie an den Seiten ihres Halses Kiemen, mit denen sie Sauerstoff aus Wasser filtern können, um so auch dort zu atmen.
Aftaleeni haben körpereigene Schutzmechanismen, die es ihnen ermöglichen, ihre Schwimmhäute und Kiemen auch in heißen Gegenden immer feucht genug zu halten, so dass sie nicht austrocknen und verkümmern. Aus diesem Grunde leben sie eigentlich überall auf Samyra, auch wenn sie sehr heiße Gegenden trotz allem zumeist meiden.
Diese Rasse ist von Natur aus unsterblich, kein Angehöriger der Aftaleeni wird eines natürlichen Todes durch Altersschwäche sterben. Durch Gewaltanwendung können sie allerdings getötet werden. Viele Aftaleeni wählen außerdem nach einem langen Leben den Freitod, weil sie entweder des Lebens müde geworden sind oder an großem Kummer leiden.
Aftaleeni sind sehr begabt in der Anwendung von Magie und bilden ausschließlich Zauberer aus. Selbst die einfachsten Handwerker dieser Rasse haben magische Kenntnisse, die ihnen während ihrer Schulzeit vermittelt wurden.
Kurze Geschichte der Aftaleeni
Die Aftaleeni stammen von den Lifieni ab, einer halbintelligenten aber dennoch hoch magisch begabten Rasse, die auch heute noch in den Ozeanen der Welt lebt. Schon kurz nach der Erschaffung der Welt (ca. 420.000 vU.) hat sich eine Gruppe dieser Wesen abgespalten und an Land begeben, um ihre Magie, die unter Wasser für ihre Bedürfnisse zu vielen Beschränkungen unterlag, weiter zu entwickeln. Diese Wesen nannten sich selbst die Aaft'alh'e'eni (was so viel wie "Die, die das Wasser verlassen haben" bedeutet) und waren die Vorfahren der heutigen Aftaleeni. Zu Beginn fiel es ihnen nicht leicht, sich an die geänderten Lebensgewohnheiten anzupassen, aber im Laufe der Jahrhunderte wurde die Rasse immer unabhängiger vom Wasser und bildete erste kleinere Siedlungen auch im Landesinneren.
Die Aftaleeni waren somit die ersten humanoiden Lebewesen auf Samyra. Da sie aber nur eine sehr kleine Zahl ausmachten und sich nur sehr langsam vermehrten, kam es erst im Jahre 9857 vU. zu einem Kontakt zwischen ihnen und den anderen Rassen. Diese waren den Aftaleeni gegenüber erst sehr skeptisch, da ihnen Magie bis dahin nicht bekannt war. Da aber insbesondere die Ceglags, die schon fester Bestandteil des Weltbildes waren, eine starke Veranlagung hatten, diese Künste von den Aftaleeni zu lernen, ebbte das anfängliche Misstrauen relativ schnell ab. Immer mehr Bewohner lernten das arkane Wissen von den Aftaleeni, und nach und nach führte das Auftauchen dieser Rasse dazu, dass sich die Magie über Samyra verbreitete.
Das Leben der Aftaleeni
Sobald Aftaleeni einen Partner gefunden haben, leben sie in festen Ehen zusammen und sind ihrem Lebensgefährten treu bis es zum Tode kommt. Stirbt einer der beiden durch Gewaltanwendung, wird sich der verbleibende Partner nicht neu binden. Sollte es zu einem Lebensüberdruss kommen, wählen beide Partner zusammen den Tod.
Aftaleenifrauen sind nur ungefähr alle 50 Menschenjahre empfängnisbereit. Nach der Befruchtung trägt die Mutter das sich langsam entwickelnde Kind fünf Menschenjahre in sich, bis sie es schließlich gebärt.
Bis zu seinem fünfzigsten Lebensjahr lebt das Kind bei seinen Eltern und wird von ihnen aufgezogen. Nach Ablauf dieser Zeit kommt es in die Schule der Aftaleeni, den sogenannten Quir'Als.
Diese Einrichtungen sind eine Art Internat, in denen die jungen Aftaleeni zwanzig Jahre ihres Lebens jeden Tag verbringen, in der Regel ohne Kontakt zur Außenwelt zu haben. Hier lernen sie alles Wichtige für die Zukunft. Sie erhalten grundlegende Kenntnisse über die Welt, über den Glauben der Aftaleeni sowie deren Gesellschaft und erlangen grundlegende magische Fähigkeiten.
Nach Ablauf der Zeit im Quir'Al wählt sich der mittlerweile als erwachsen geltende Aftaleeni drei Mentoren aus verschiedenen Berufsgruppen aus und verbringt jeweils zehn Jahre bei ihnen in der Lehre.
Nach Abschluss der drei Ausbildungen wählt sich der Aftaleeni einen der drei Berufe aus und macht sich in ihm selbstständig. Je nach Lage in seiner Heimat muss er dafür weggehen oder kann am Ort bleiben.
Ein Großteil der Aftaleeni lebt in eigenen Dörfern oder Städten zusammen, in die sich nur selten ein Fremder oder gar ein Angehöriger einer anderen Rasse verirrt. Diese Siedlungen liegen in der Regel abseits der unruhigen Zivilisation in Wäldern, meistens in der Nähe von Wasserstellen. Hier führen die Einwohner ein ruhiges und beschauliches Leben und widmen sich ganz ihrem Partner und ihrem Beruf.
Viele junge Aftaleeni entschließen sich aber auch, vor, während oder nach der Ausbildungszeit, lieber auf Abenteuer auszuziehen und die Welt nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch kennenzulernen und sich nicht an einen Beruf zu binden.
Stirbt ein Aftaleeni, ist es von entscheidender Bedeutung, ob er seinen Tod selbst gewählt oder ob er durch Gewaltanwendung sein Leben verloren hat.
Entscheidet er freiwillig, zu gehen, wird er sein Wissen durch eine Art telepathische Verbindung an seine Nachkommen oder andere Aftaleeni, die ihm sehr nahe standen, weitergeben. Bei dieser Übergabe verliert er dieses Wissen und katapultiert sich selbst zurück in einen primitiven Zustand. Anschließend begibt er sich (getrieben von seinen Oberhand gewinnenden Urinstinkten) wieder in das Wasser und ordnet sich in die Reihen der Lifieni ein. Die Aftaleeni sprechen bei diesem Vorgang vom eigentlichen Tod, denn ihr Artgenosse ist auf ewig von ihnen gegangen. Er selbst wird sich nicht an sein Leben an Land erinnern und nicht den Wunsch verspüren, wieder zurückzugehen. Er wird aber auch niemals von seinen Angehörigen gefunden werden, wenn er sich in den Weiten des Ozeans aufhält. Somit scheidet er für immer aus der Gesellschaft aus.
War allerdings Gewalteinwirkung der Grund für den Tod, wird dieses als sehr schlimmes Schicksal angesehen, denn in diesem Falle hätte der Aftaleeni seine Unsterblichkeit verloren. Wird zudem auch sein Leichnam nicht geborgen und entsprechend behandelt, könnte zusätzlich auch noch sein gesamtes angesammeltes Wissen nicht weitergegeben werden. Kann die Leiche allerdings gefunden werden, wird sie konserviert und eine speziell ausgebildete Gruppe von Aftaleeni hinzugerufen: die Geistsammler. Sobald sie eintreffen, starten sie ein eigens dafür entwickeltes Ritual, mit dem der Geist des Verstorbenen gerufen wird. Die ausgebildeten Geistsammler übertragen dann das Wissen des Toten auf eine von ihm gewählte Person und fungieren hierbei als Bindeglied zwischen der Essenz des Verblichenen und dem lebenden Aftaleeni. Nach Abschluss des Rituals (das je nach Wissensstand des Verstorbenen teilweise auch Tage oder Wochen dauern kann) wird der Leichnam schließlich in einer feierlichen Zeremonie an das Wasser übergeben.
Ernährung
Aus bisher ungeklärten Gründen fehlt dem Körper der Aftaleeni die Möglichkeit, Fleisch von Landtieren zu verarbeiten, was bei einem Verzehr oftmals zu starker Übelkeit oder Erbrechen führt. Sie ernähren sich daher überwiegend vegetarisch sowie von Fisch und Meeresfrüchten. Insbesondere bei den vegetarischen Komponenten ihres Essens haben die Aftaleeni einen ganz eigenen Geschmack entwickelt. So verwenden sie gerne Seetang und Algen als Nahrungsgrundlage, Salate werden oftmals aus den Blättern von Laubbäumen gemacht und als besondere Delikatesse gilt in einem Gemisch aus Honig und Essig eingelegte Baumrinde von Nadelbäumen.
An Flüssigkeit trinken die Aftaleeni vor allem Salzwasser, das sie entweder selber herstellen oder direkt aus dem Ozean schöpfen. Teilweise werden mit diesem Wasser auch Tees aufgebrüht, deren Grundlage natürliche Kräuter sind. Besonders beliebt ist die Mischung aus wildem Estragon und Bergthymian, aber auch andere Kräuter- oder Früchtetees werden gerne getrunken.
Wenn ein Aftaleeni zu Alkoholika greift (was aber nur relativ selten passiert), wählt er normalerweise einen leichten Wein mit geringem Alkoholgehalt, oder er gönnt sich einen kleinen Schluck des so genannten Fischschnapses, den diese Rasse aus wilden Kräutern, Seetang und Fischresten gärt.
Der Glaube der Aftaleeni
Die harmonisch lebenden und unsterblichen Aftaleeni verehren keine Herrschafts- oder Kriegsgötter, mit deren zerstörerischen Aspekten sie sich nicht anfreunden können, und keine Todesgötter, da sie aufgrund ihrer Unsterblichkeit kein Bedürfnis verspüren, sich die Angst vor dem Tode durch den Glauben an eine Nachwelt zu nehmen.
Sie glauben an Rih'Khala (Leben), die allumfassende Mutter der Natur und der Lebewesen. Sie hat die Welt erschaffen und sorgt für den Erhalt der Pflanzen und Tiere, die auf ihr wohnen. Sie wird üblicherweise als nackte Aftaleeni dargestellt, die in ihrer einen Handfläche eine Pflanze und in ihrer anderen ein Tier oder einen Aftaleeni trägt.
Im Laufe der Zeit, mit der Zunahme der Anzahl der Lebewesen auf Samyra, konnte Rih'Khala sich aber nicht mehr genügend um alle kümmern, und so gab sie die Kontrolle über die Erde und die Pflanzen an ihren Bruder Koravein (Leben, Schwerpunkt Erde) ab. Zusammen wachen die beiden jetzt über das Leben auf der Welt und kümmern sich um das leibliche Wohl der Aftaleeni. Koravein wird für aftaleenische Verhältnisse schon fast klobig, als humanoides Wesen, das vollständig aus Erde besteht, dargestellt. Er soll extrem stark sein und Erde und Fels mit seinen bloßen Händen mit Leichtigkeit bewegen können.
Der ruhige Gegenpol zu dem aufgeweckten Geschwisterpaar sind ihre Mutter Loralej (Weisheit) und ihr Vater Tar'Bett (Weisheit, Schwerpunkt Magie). Diese beiden Götter lenken das Denken der Aftaleeni und sorgen für die neuen Ansätze und Ideen in der Forschung und den Geisteswissenschaften. Viele Quir'Als sind diesem Paar gewidmet oder sogar geweiht. Tar'Bett und Loralej werden immer als Paar dargestellt und verehrt. Abbildungen von ihnen zeigen sie als attraktive Aftaleeni in oftmals nachdenklicher Pose, häufig lesend oder schreibend.
Priester der Aftaleeni haben sich entweder den Geschwistern Rih'Khala und Koravein oder ihren Eltern verschrieben. Eine einzelne Anbetung der Götter eines Paares existiert nicht.
Allgemeine Charakterzüge
Aftaleeni lieben alles Schöne auf der Welt, und dieses spiegelt sich auch in ihrem gesamten Lebensstil wider. Sie kleiden sich gerne elegant und schmücken sich mit kostbarem Geschmeide. Sie lieben es, wenn ihre weiten Gewänder im Wind flattern oder die Sonne kunstvolle Reflexionen auf ihren Ketten, Ringen oder anderem Schmuck hervorzaubert.
Gesang und Tanz sind ein fester Bestandteil des sozialen Lebens der Aftaleeni. Sie feiern gerne rauschende Feste, wobei sie allerdings auf den Konsum von Alkohol oder anderen Genussmitteln verzichten, sondern sich nur an den schönen Künsten berauschen.
Trotz ihres fremdartigen Aussehens haben die Aftaleeni eine einschmeichelnde Art und sind sehr umgänglich. Sie sind ehrlich, hilfsbereit und zudem hochintelligent. Lügen ist ihnen verhasst. Es wird wenn überhaupt dann nur in äußersten Notsituationen dazu kommen, dass ein Aftaleeni die Unwahrheit sagt. Macht er dieses, wird ihn danach ein starker Gewissenskonflikt beschäftigen.
Aufgrund ihrer Unsterblichkeit haben sie außerdem eine unumstößliche Zielstrebigkeit. Sie geben nur selten etwas auf, da sie wissen, dass sie in der Regel nicht sterben werden, also unendlich Zeit haben, um ihr Ziel zu erreichen.
Soziales Verhalten
Aftaleeni untereinander führen ein recht harmonisches Leben. Keiner neidet einem Anderen etwas, auch gibt es keinerlei Konkurrenz zwischen den Handwerkern oder Händlern.
Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Struktur findet man bei den Aftaleeni keine ausgeprägten Standesunterschiede.
Man ist ehrlich und aufrichtig zueinander und vor allem seinem Partner treu.
Dieses führt allerdings häufig dazu, dass Aftaleeni, die ihr gutbehütetes und einträchtiges Leben in ihrer Heimat verlassen, einen Schock erleiden, wenn sie mit den anderen Rassen und deren Verhalten konfrontiert werden.
Brutas:
Ich verstehe Brutas nicht. Sie sind laut, ungehobelt, brutal. In meinen Augen sind sie einfach nur barbarisch. Ich denke, man sollte vorsichtig sein, wenn man es mit einem Bruta zu tun hat, man weiß nie, welche verborgenen Aggressionen in ihm lauern.
Ceglags:
Ich verstehe mich gut mit Ceglags. Sie sind die Einzigen, mit denen man ein vernünftiges Gespräch führen kann. Allerdings sollten sie sich nicht so viele Sorgen machen. Sie reden über so viele Dinge und sehen die Welt so pessimistisch. Ein wenig Optimismus würde ihnen nicht schaden.
Menschen:
Was soll ich zu den Menschen sagen? Sie sind so unterschiedlich in ihrem Verhalten, in ihren Einstellungen. Man weiß nie, woran man bei einem Menschen ist. Ist er nun gut? Oder doch durchtrieben und böse? Menschen sollte man mit Skepsis begegnen, bis man ihr wahres Wesen erkennen kann.
Nigros:
Oh, Nigros sind niedlich. Manchmal ein wenig übereifrig und unruhig, aber ich mag diese kleinen Kerle. Sie sind wie kleine Kinder, die einen mit ihren großen Augen anschauen und die man einfach mögen muss.
Riikaatii:
Katzen... pah! Wir wissen schon, warum wir uns diese Tiere nicht als Haustiere halten. Und die Riikaatii haben die gleichen Eigenschaften. Sie sind arrogant, hören auf niemanden und sind nur darauf bedacht, sich an den anzuschmiegen, der am besten zu ihnen ist. Nein, ich komme nicht mit ihnen klar. Sie halten sich doch nur für etwas Besseres...
Verasti:
Es ist eine Schande, dass diese Kreaturen von uns abstammen. Sie sind verschlagen, lügen ohne Unterbrechung. Sie tun immer so, als seien sie die Größten. Und wenn man sich deren Verhalten anschaut, vor allem untereinander! Das Recht des Stärkeren... Wir wissen schon, warum wir sie damals verstoßen haben. Aber sie werden sich so lange gegenseitig umbringen, bis niemand mehr übrig ist. Ich glaube, ich wäre nicht einmal traurig darüber.
Zikaru:
Zikaru sind mir ebenso ein Rätsel wie die Brutas. Sie sind sehr umgänglich, dagegen kann man nichts sagen, aber sie sind so schwer zu durchschauen. Gut, sie sind nicht so ungehobelt wie die Brutas, aber wirklich gut verstehe ich mich mit ihnen nicht. Ich weiß gerne, mit wem ich es zu tun habe. Und bei Zikaru weiß ich das nicht.
Zwerge:
Zwerge haben eine raue Schale, aber einen weichen Kern. Wenn man guten Kontakt zu einem hat, dann kann er richtig redselig werden und wunderbare Geschichten erzählen. Sie sind die versteckten Künstler in der Welt. Und ihre Schmiedekunst ist nicht zu übertreffen!