Die Welt - Aspekte und Glaube

Die Welt

Die Aspekte

Chaos

Symbol: Schädel

Der Chaos-Aspekt steht für Willkür und Unberechenbarkeit. Er ist zudem Sinnbild für den eigenen Willen und für Persönlichkeiten, die sich nichts befehlen lassen, sondern ihre eigenen Ziele immer an erster Stelle sehen und diese ohne Rücksicht auf andere durchzusetzen versuchen.

Der Chaosaspekt war an der Erschaffung der Welt beteiligt.

Zu Beginn der Zeit war dieser Aspekt noch nicht der Gegenspieler der anderen Wesenheiten. Vielmehr hat er einen wesentlichen Teil zur Entwicklung der Kreaturen beigetragen, denn Fortschritt funktioniert nicht ohne einen gewissen Drang, anders als die anderen zu sein und sich nicht an die vorgegebenen Regeln zu halten.

Als sich der Aspekt allerdings während der Geschehnisse der Dunklen Zeit auf die Seite der Dämonen und Paktierer stellte, wurde er von den anderen Wesenheiten aus ihrem Kreis ausgeschlossen. Seit diesem Zeitpunkt versucht der Chaos-Aspekt einen persönlichen Rachefeldzug gegen die ehemaligen Mitstreiter zu führen, und er hat sich als Schlachtfeld die gemeinsam erschaffene Welt ausgesucht. Er sät Aggression, Egoismus sowie andere negative Gefühle und Verhaltensweisen. Er sorgt dafür, dass sich die Kreaturen gegenseitig bekämpften. Zudem verbreitet er Krankheiten und Seuchen unter den Lebewesen. Sein oberstes Ziel ist es, Samyra in die totale Anarchie zu stürzen und so das größtmögliche Chaos zu verbreiten, das einer Weltordnung zustoßen kann.

Der Chaos-Aspekt hat keine festen Prinzipien, denen ein Anhänger folgen muss. Vielmehr ist es wichtig, dass die Gläubigen ihre eigenen Ziele ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzen. Die größte Kraftquelle stellen für den Chaos-Aspekt die vier großen Kulte dar, in denen man teilweise auch Bewahrer dieser Wesenheit findet.

Es gibt keine festen Prinzipien bei diesem Aspekt.

Anhänger einer Chaosgottheit sind in der Regel sehr kon­traproduktiv und versuchen mit allen Mitteln, die weltliche und religiöse Ordnung Samyras zu stürzen. Mitleid oder Erbarmen kennen sie nur vom Hörensagen, Skrupel jeglicher Form sind ihnen völlig fremd.

Chaosgötter sind die dunklen Gegenspieler der anderen Götter. Sie sind die Weltenvernichter, die Überbringer von Zerstörung und Untergang. Sie sind die Herren der Seuchen, der Gifte und der Katastrophen, mit denen sie versuchen, die Bewohner Samyras auszurotten.

Es gibt in der Regel keine Darstellungen von Chaosgöttern in der Öffentlichkeit. Auch werden sie nicht offen verehrt, sondern von Geheimbünden oder Sekten angebetet. In diesen Gemeinschaften findet man oftmals auch Abbildungen der Götter, die verschiedenstes Aussehen haben. Häufig handelt es sich dabei um Chimären, also Wesen, die sich aus Bestandteilen unterschiedlicher Kreaturen zusammensetzen. Viele von ihnen werden auch als Dämonen dargestellt.

Bewahrer des Chaos-Aspektes sind sehr selten, da sie nur eine sehr geringe Lebenserwartung haben (entweder sie werden von anderen neidischen Anhängern einer dunklen Gottheit ermordet oder von den Bewahrern der anderen Aspekte verfolgt und gestellt) und sich daher der Aufwand für den Aspekt nicht lohnen würde. Außerdem müsste der Aspekt für seine Bewahrer Verantwortung übernehmen und sich um sie kümmern. Da der Wesenheit solche Verhaltensweisen völlig fremd sind, kommt es nur sehr, sehr selten vor, dass jemand vom Aspekt auserwählt wird.

Druidisch

Symbol: Baum

Nach der Weltanschauung der Druiden ist die Welt Samyra kein toter Körper, sondern eine lebende Existenz, auch wenn sie nur von den wenigsten Bewohnern begriffen werden kann. Die Druiden nennen diese Lebensform die Foquira, eine Art Geist, der die ganze Welt durchflutet und sie mit Lebensenergie versorgt. Man findet Foquira überall, in jeder Pflanze, jedem Tier und jedem anderen Lebewesen, mal mehr und mal weniger. Je weniger Foquira in einem Lebewesen oder Gegenstand enthalten ist, desto böser ist dessen Ausstrahlung.

Druidisch Gläubige verehren die Foquira, eine Energie, die die Welt durchflutet.

Damit die Welt, so wie sie heute bekannt ist, weiterleben und sich entwickeln kann, muss dafür gesorgt werden, dass es der Foquira gut geht, dass sie gedeiht und sich ausweiten kann. Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht gut, wenn die Foquira überhandnimmt, da die Welt sonst in einen Glückstaumel fallen würde, der zur Stagnation bei der Bildung und Entwicklung führen würde.

Somit sind Anhänger des druidischen Aspektes darauf bedacht, die Welt Samyra in einem Gleichgewicht zu halten. Sie versuchen, möglichst pfleglich mit der Natur, die von ihnen als der "Körper" der Foquira angesehen wird, umzugehen. Sie bedienen sich nicht willkürlich an den Ressourcen der Natur und beuten diese aus, sondern nutzen das, was sie freiwillig gibt oder was schon tot ist. Das sorgt aber auch dafür, dass sie beispielsweise keinerlei Metall benutzen würden, da dieser Rohstoff immer unter (ihrer Meinung nach) Gewaltanwendung von der Natur erbeutet wird.

Sie versuchen, die Zerstörung der Natur und eine damit verbundene Verletzung der Foquira zu verhindern

Zudem sehen sie sich als die Beschützer des Weltengeistes und versuchen ihn vor Verunreinigungen und Verletzungen zu schützen. Sie gehen oftmals sehr vehement gegen den Abbau von Rohstoffen vor, und bei sehr streng gläubigen (und geweihten) Druiden findet man nicht selten einen regelrechten Hass auf Personen, die die Natur ausbeuten, beispielweise Holzfäller oder Bergleute.

Anhänger eines druidischen Aspekts sehen sich (auch wenn sie keine Bewahrer sein sollten) als die Hüter der Welt und haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese vor Ausgeburten des Chaos und der Dämonenbrut zu schützen. In ihrem Verständnis gehören hierzu nicht nur die Dämonen und deren Anhänger, sondern auch Leben, das nicht aus der Natur stammt, sondern magisch erschaffen wurde, also Elementare und Pflanzenkämpfer, die im weitesten Sinne aus Mana und somit aus einer dämonischen Kraft heraus geboren werden. Sie würden daher solche Kreaturen natürlich auch niemals selbst beschwören und sie für sich dienen lassen.

Im druidischen Glauben werden keine Abbilder angebetet. Da die Natur allgegenwärtig ist (außer in großen Städten), bedarf es keiner Götzen. Es gibt also keine Bilder von druidischen Göttern.

Druiden, das heißt geweihte Mitglieder einer druidischen Glaubensrichtung, geben sich gerne sehr naturverbunden und leben oft als Einsiedler mitten in dichten Wäldern oder an anderen Plätzen, wo die Natur stark und wild ist (es soll sogar Druiden im Ewigen Eis geben). Einzig in Ystrien nehmen die Druiden als Führer der Stämme eine besondere Stellung ein.

Grundsätze des druidischen Aspektes:

  • Achtung vor der Natur (dem "Körper" der Foquira) haben
  • Tiere nur zum Eigenbedarf oder in Notwehr töten
  • Nur Material verwenden, das die Natur freiwillig gibt bzw. das tot ist
  • Verletzungen der Natur vehement verhindern / bekämpfen
  • Vernichten von magisch entsprungenem Leben (Elementare, Pflanzenkämpfer, Dämonen)
  • Neutralität in Konflikten bewahren und versuchen zu vermitteln
  • Keine Waffen mit Metallanteil benutzen
  • Keine Rüstungen mit Metallanteil benutzen
  • Keine Gegenstände aus Metall benutzen

Gemeinschaft / Wasser

Symbol: Welle

Der Aspekt der Gemeinschaft steht für die Stärke und den Zusammenhalt der einzelnen Individuen. Er steht aber auch für das Wasser, das nach einfachen Gesichtspunkten aus einer Einheit von vielen Tropfen besteht.

Durch diese Zweiteilung findet man Anhänger dieser Glaubensrichtung in unterschiedlichen Gruppierungen. Viele Seefahrer, egal ob sie kriegerisch ausgerichtet sind oder den Seeweg zum Handel mit anderen Ländern nutzen, glauben an Meeresgötter, deren Willkür sie ausgesetzt sind, um sicher von einem Ort zum anderen zu gelangen. Zudem kann man auf einem Schiff nur bestehen, wenn man zusammen mit den anderen Mitgliedern der Mannschaft an einem Strang zieht und mit ihnen zusammenarbeitet.

Anhänger dieses Glaubens lieben die Freiheit und vertrauen auf eine starke Gemeinschaft.

Man findet die Anhänger dieses Aspektes ebenfalls in Gruppen von Kämpfern, oftmals in den Reihen zahlreicher Söldner, die geschlossen als Einheit in den Kampf ziehen und sich gegenseitig Mut und Unterstützung geben. Alleine würden sie nur im absoluten Notfall handeln, auch außerhalb eines Kampfes.

Das Wasser findet immer einen Weg durch nahezu jede Materie, und so gibt es bei allen Gläubigen eine wichtige Gemeinsamkeit. Sie lieben ihre Freiheit und würden sich bedingungslos dafür einsetzen. Bei manchen bezieht sich dieses nur auf die eigene Unabhängigkeit. Viele Anhänger einer Gemeinschaftsgottheit breiten diesen Grundsatz jedoch auf generelle Situationen aus und würden sich immer für die Freiheit (eines Landes, einer Person etc.) einsetzen.

Da sie ihre Ungebundenheit lieben, ist für sie nichts schlimmer, als gefangen genommen zu werden. Sie würden lieber sterben, als nur einen Augenblick ihrer Freiheit beraubt zu sein. Sie werden aber dieses Schicksal auch niemandem zumuten, daher sind viele dieser Söldner und Seefahrer als grausam verschrien, weil sie ihre Gegner eher töten, als sie gefangen zu nehmen.

Eine starke Gemeinschaft funktioniert aber nur, wenn sich jeder auf den anderen verlassen kann und wenn Absprachen eingehalten werden. So halten die Anhänger dieses Aspektes große Stücke auf Verlässlichkeit sowie Vertrags- und Worttreue. Verräter, Deserteure oder andere Vertragsbrecher sind ihnen zuwider und dürfen keine Gnade von ihnen erwarten.

Die starke Verbundenheit zum Wasser zeigt sich bei Anhängern des Aspektes auch in ihrem Verhalten. Wasser kann die unterschiedlichsten Formen annehmen, vom seichten Bächlein bis hin zur reißenden Sturmflut. Gläubige einer Gemeinschafts- bzw. Wassergottheit lassen sich wie das Wasser nicht zügeln und leben alle ihre Emotionen hemmungslos aus.

Priester des Wassers reisen niemals allein und wenn möglich immer auf Wasserwegen.

Geweihte dieses Aspektes kann man eigentlich immer nur in Gruppen antreffen, wobei es nicht zwingend erforderlich ist, dass alle Mitglieder ebenfalls Geweihte sind. Sie fühlen sich in der Gemeinschaft jeglicher Begleiter wohl.

Ihre Aufgaben in der Gesellschaft sind recht vielfältig, konzentrieren sich aber viel auf den Wasseraspekt. Die Dienste für die Gemeinschaft übernehmen in den meisten Religionen eher die Priester einer Lebensgottheit. Sollte eine solche nicht vorhanden sein, kümmern sich Gemeinschaftspriester um diesen Aufgabenbereich. Sie fühlen sich der Gemeinschaft verpflichtet und sehen es als ihre Aufgabe, Personen zu unterstützen, denen es schlechter geht als ihnen.

Geweihte dieser Glaubensrichtung sind dafür zuständig, Schiffe zu segnen, Regen zu erbitten, Stürme auf See zu mildern oder um einen reichhaltigen Fischfang zu bitten. Auch wenn sie letzteres machen, würden Priester dieser Gottheiten niemals selber Fisch oder Meeresfrüchte essen oder eine Meereskreatur töten.

Mehr als die meisten normalen Anhänger dieses Aspektes fühlen sich die Priester dem Wasser hingezogen. Sie reisen wann immer es geht auf dem Seeweg oder zumindest in der Nähe von Wasser, selbst wenn sie dadurch eventuell länger unterwegs sein sollten.

Grundsätze des Aspektes Gemeinschaft / Wasser:

  • Keine Meereskreaturen töten / essen Niemals alleine handeln
  • Sich nicht gefangen nehmen lassen / Selbst keine Gefangenen machen
  • Emotionen ausleben
  • Alles für die Freiheit tun (persönlich oder generell)
  • Reisen möglichst auf dem Seeweg oder in Wassernähe bestreiten (auch wenn man dafür mehr Zeit benötigt)
  • Kameraden und Auftraggeber nicht betrügen / hintergehen
  • Schlechter gestellte Personen unterstützen, kein Geld o.ä. von ihnen annehmen

Handel / Handwerk

Symbol: Werkzeug

Götter dieses Aspektes sind – wie sich unschwer am Namen erkennen lässt – die Schutzpatrone der Händler und Handwerker der Welt. Sie stehen für alle die Dinge, die einen guten Handwerker und Händler ausmachen: Kreativität, Fleiß, Eigenverantwortlichkeit und Geduld, aber auch für Hartnäckigkeit und Ehrgeiz.

Größtmöglichen Profit zu machen steht für Anhänger dieses Aspektes an erster Stelle.

Anhänger dieser Glaubensrichtung versuchen mit ihren Arbeiten den größtmöglichen Profit aus einem Geschäft herauszuschlagen, verabscheuen aber zugleich auch übermäßige Habgier. Sie werden ihre Kunden zwar für jede geleistete Arbeit zur Kasse bitten und nicht ohne Bezahlung arbeiten. Sie werden ihre Geschäftspartner jedoch nicht übervorteilen und damit versuchen, ohne Rücksicht auf Verluste an Reichtum zu gelangen. Vielmehr werden sie darauf bedacht sein, den besten Preis für ihre Leistungen zu bekommen, den Auftrag nach den Wünschen des Kunden und zu seiner Zufriedenheit zu erfüllen, kennen dabei aber auch ihre Fähigkeiten und wissen, welche Entlohnung dafür angebracht ist.

Sie können auch die Leistungen anderer neidlos anerkennen und ihnen dafür den nötigen Respekt zollen. Sie würden sich daher niemals dazu herablassen, etwas von jemand anderem Geschaffenes zu zerstören.

Geweihte dieses Aspektes sind vor allem zuständig für die Segnung von Handwerksarbeiten und für die Weihe von Gebäuden, werden aber oftmals auch zurate gezogen, wenn ein wichtiger Handelsvertrag unterzeichnet werden soll. In diesem Falle fungieren sie als rechtlicher Beistand und überwachen, ob alle Klauseln rechtmäßig sind und sich keine versteckten Fallen im Vertrag befinden.

Priester dieses Aspektes sind normalerweise selbst Handwerker oder Händler.

Priester einer Handels- / Handwerks-Gottheit sind meistens selber Handwerker oder Händler und widmen sich voll und ganz dieser Passion. Sie versinken in ihrer Arbeit und finden dort ihre Erleuchtung.

Die Tempel gleichen somit fast immer riesigen Handwerksbetrieben mit angeschlossenem Verkaufsbereich, was in einigen Ländern dazu führt, dass sich selbstständige Handwerker und Händler gezwungen sehen, sich der Glaubensrichtung anzuschließen, weil sie alleine nicht gegen die wirtschaftliche Macht des Tempels bestehen können.

Viele kämpferische Anhänger und auch die Priester selbst nutzen ausschließlich ihre Werkzeuge, um sich bei einem Angriff zur Wehr zu setzen. Sie werden jedoch in den meisten Fällen eher versuchen, sich aus Kämpfen herauszuhalten und aufkommende Probleme mit Raffinesse, Kreativität und Einfallsreichtum zu lösen.

Vielerorts haben sich auch die eher diebischen und listigen Gesellen diesen Gottheiten verschrieben, da sie sich selbst als Händler und Handwerker sehen. Sie handeln mit Informationen und "exotischen" Waren, und einen gut geplanten und durchgeführten Einbruch oder Diebstahl sehen sie durchaus als Handwerkskunst an. Aus diesem Grund werden Götter des Handels und Handwerks auch oftmals als Götter der Diebe bezeichnet.

Grundsätze des Aspektes Handel / Handwerk:

  • Größtmöglichen Profit machen
  • Probleme / Konflikte mit Raffinesse lösen (Waffengewalt möglichst umgehen)
  • Achtung vor den Leistungen anderer haben und diese anerkennen
  • Von anderen Erschaffenes achten, nicht zerstören (maximal deaktivieren)
  • Wünsche des Kunden (Auftraggebers) zu seiner Zufriedenheit erfüllen
  • Keine Aufträge ohne Bezahlung ausführen
  • Nur Waffen verwenden, die auch als Werkzeug genutzt werden können (z.B. Äxte, Hämmer)

Herrschaft / Feuer

Symbol: Flamme

Herrschaftsgötter stehen für Macht und Gesetz. Sie sind die Symbole der Herrscher und Monarchen, denen sie mit ihrer Kraft die Fähigkeit zur ungetrübten Urteilsfindung geben. Sie sind die Verfechter einer strengen Ordnung und setzen sich für die Einhaltung von Hierarchien ein. In ihrem Namen wird die Rechtsprechung der Länder durchgeführt, und viele Gerichte sind diesen Gottheiten geweiht.

Ebenso stehen sie für das Feuer, das vernichtende Zerstörung bringen, im kleineren Maße aber auch nutzbringend verwendet werden kann. Sie gelten deswegen mancherorts als Schutzpatrone der Schmiede, wenn es keinen Gott für Handel und Handwerk gibt. Diese Art der Verehrung ist aber relativ selten.

Herrschaftsgötter sind die Götterväter und Weltenerschaffer.

Götter dieses Aspektes werden häufig als aufbrausend dargestellt, da in ihrem Aspekt sowohl Gerechtigkeit und Herrschaft, als auch durch das Feuer die Macht der Zerstörung liegen. Sie sind in vielen Religionen die Götterväter und Weltenerschaffer.

Anhänger dieses Aspektes ordnen sich widerstandslos in die Hierarchie ein und kennen ihre Stellung genau. Sie befolgen Anweisungen von ihren Vorgesetzten ohne sich über das Warum Gedanken zu machen und nutzen ihre Stellung, um selber Befehle an Untergebene geben zu können und diese für sich arbeiten zu lassen. Sollte sich ein niedriger Gestellter gegen diese Anweisungen zur Wehr setzen, wird der Anspruch vehement durchgesetzt und der Rebell zur Not auch vor Gericht gebracht.

Klare hierarchische Strukturen und Befehlsfolgen gehören zu den Grundfesten des Aspektes.

Es bewegen sich aber alle Befehlsfolgen im Rahmen der Rechtslage des jeweiligen Landes, die einem Anhänger dieser Gottheiten bis in jede Einzelheit bekannt ist. Keiner dieser Gläubigen wird seine Stellung über die Maße ausnutzen, insbesondere nicht, um Schaden anzurichten. Eigenhändiges Töten ist dem Herrschaftsaspekt zuwider, ihm ist es lieber, wenn Widerständler vor Gericht gebracht und verurteilt werden.

Da man natürlich mit gutem Beispiel vorangehen muss, werden Anhänger dieser Glaubensrichtungen niemals die Unwahrheit sagen oder gegen geltendes Recht verstoßen. Vielmehr werden sie versuchen, die Bevölkerung über die Gesetze aufzuklären und sie zu deren Befolgung ermuntern.

Priester solcher Gottheiten kleiden sich gerne prachtvoll und lieben es, groß angelegte Zeremonien abzuhalten. Ihre Tempel sind in der Regel riesige, pompöse Gebäude. Aufgrund ihres Gebarens gegenüber anderen Personen werden insbesondere die Geweihten, aber auch andere stark gläubige Personen, oftmals als arrogant, hochtrabend, stur und von sich selbst überzeugt, teilweise regelrecht borniert, angesehen. Im Kern trifft das auch zu, denn vor allem die Priester sind sich ihrer Stellung bewusst und fühlen sich durch die Gesetze geschützt auf der sicheren Seite.

Priester der Herrschaft sind sich ihrer Stellung bewusst und genießen sie in vollen Zügen.

Die Aufgaben der Priester dieser Gottheiten liegen vor allem darin, Herrschern bei der Rechtsprechung zur Seite zu stehen, oder sie übernehmen direkt den Posten eines Richters. Durch ihre Position und Funktion haben sie in vielen Ländern erheblichen politischen Einfluss und sind oftmals auch Initiatoren für neue, meistens recht strenge Gesetze.

Überzeugte Anhänger sehen sich selbst als Werkzeug der Machterhaltung und gehen teilweise sehr rücksichtslos gegen jedwede Art der Rebellion vor. Außerdem sehen sie sich (mehr als andere Gläubige und Geweihte) als Wahrer des Glaubens und verfolgen Ungläubige und Ketzer, mit denen sie kaum Mitgefühl empfinden und für die sie keinerlei Verständnis aufbringen können. Aber auch Dämonen und deren Paktierer sind ihnen ein Dorn im Auge. Sie sind zudem bei Magieanwendern sehr skeptisch, denn sie bedienen sich schließlich einer dämonischen Kraft. Zauberer werden von ihnen genauestens beobachtet und beim kleinsten Anzeichen einer dämonischen Regung dingfest gemacht.

Bei einigen Anhängern dieses Aspektes grenzt das rigorose Durchsetzen dieser Grundsätze schon fast an Fanatismus. Aus diesen Ansätzen hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Bewegung gebildet, die mit der irdischen Inquisition gleichzusetzen ist und erbarmungslose Jagd auf jegliche Magieanwender macht.

Grundsätze des Aspektes Herrschaft / Feuer:

  • Achtung vor Höhergestellten, bedingungsloses Befolgen ihrer Anweisungen
  • Kein Feuer löschen / Verhindern, dass Feuer gelöscht wird
  • Niedriger Gestellten Anweisungen geben und vehement durchsetzen
  • Straftäter unbarmherzig verfolgen, dingfest machen und vor Gericht bringen
  • Gute Kenntnis der Rechtslage des Landes / der Länder, striktes Einhalten dieser Regeln
  • Arbeit möglichst von anderen / Untergebenen erledigen lassen
  • Niemals lügen oder gegen Gesetze verstoßen
  • Andere über die Gesetzte des Landes aufklären
  • Skepsis gegenüber Magie

Krieg / Sturm

Symbol: Blitz

Kriegsgötter stehen für die Ehre im und die Freude am Kampf. Sie sind die Schutzpatrone aller Kämpfer, die voller Stolz in die Schlacht ziehen und sich einen ehrenvollen Zweikampf mit dem Gegner liefern. Für sie sind Mut und Tapferkeit die Haupttugenden. Da sie zudem den Aspekt des Sturmes verkörpern, sind sie oftmals sehr ungestüm und gehen keinem Streit aus dem Weg (wobei sie ihn allerdings nicht selbst provozieren würden).

Anhänger von Kriegsgöttern lieben den ehrenhaften Kampf Mann gegen Mann.

Für Anhänger dieses Aspektes steht der Kampf im Mittelpunkt ihres Lebens. Sie erhoffen sich Ehre in einer fairen Auseinandersetzung, werfen sich voller Eifer in die Schlacht und verteidigen Hilflose und Bedürftige gegen das Böse der Welt, seien es nun Dämonen, Kultisten, Ungeheuer oder andere Schrecken. Sie würden niemals Schutzbefohlene, zu denen sie alle Personen zählen, die schwächer und weniger kampferfahren sind, von sich aus angreifen oder gar töten. Stattdessen stellen sie sich schützend vor sie, selbst wenn es ihren eigenen Tod bedeuten würde. Eine Aufgabe oder Flucht kommt für sie nicht in Frage, jegliche Form von Feigheit ist ihnen nicht nur fremd sondern zuwider. Wer bei der selbstlosen Verteidigung anderer stirbt, dem wird die größte Ehre zuteil.

Aufgrund ihres starken Ehrgefühls verabscheuen sie jegliche Art von Hinterlist oder Ehrlosigkeit. Ein Angriff mit Fernwaffen oder aus dem Hinterhalt käme für sie niemals in Frage, ebenso würden sie niemals die Situation eines Gegners ausnutzen. Wenn der Feind stürzt, warten sie, bis er wieder auf den Beinen ist. Verliert er seine Waffe, geht der Kampf erst weiter, wenn der Gegner wieder bewaffnet ist. Auch die meiste Magie empfinden sie als Feigheit und würden sie niemals benutzen, um den Gegner damit anzugreifen, sich selbst damit zu verteidigen oder ihre eigenen Kräfte auf unnatürliche Weise zu stärken.

Unehrenhafte Kämpfe, Angriffe aus dem Hinterhalt oder die Verwendung von Magie ist ihnen zuwider.

Sie sind allerdings tolerant und werden ihre Kampfgefährten nicht davon abhalten, Fernkampfwaffen oder Magie zu verwenden – sie würden es nur niemals selber nutzen und sich auch nicht von anderen entsprechend verzaubern lassen. Manche stark gläubige Anhänger dieses Aspektes neigen allerdings dazu, sich aufgrund ihrer ehrenhaften Kampfweise für etwas Besseres zu halten.

Anhänger des Kriegsaspektes fühlen sich verantwortlich dafür, dass niemandem außer ihnen selbst etwas auf dem Schlachtfeld zustößt. Sollte jemand aus den eigenen Reihen unter dem Ansturm des Feindes fallen, werden sie ihn nicht zurücklassen, sondern angemessen um ihn trauern und sich darum kümmern, dass er gebührend bestattet wird.

Kämpfer unter einem Kriegsaspekt sehen sich und ihre Waffen als eine unzertrennliche Einheit. Sie würden sie niemals abgeben oder ohne sie aus dem Haus gehen. Bei vielen Anhängern dieses Aspektes trifft dieses auch auf ihre Rüstungen zu.

Priester von Kriegsgöttern sind in der Regel selbst geübte Kämpfer und schwer gerüstet.

Geweihte eines Kriegsaspektes sind normalerweise genauso gut mit der Waffe ausgebildet wie ein Kämpfer. Vielfach gleicht die Hierarchie innerhalb der Tempel auch mehr dem Militär als dem üblichen Klerus. Diese Priester verbringen ihre Zeit mit dem Training ihrer Kampfkünste und versuchen sie immer weiter zu meistern, um sich für das große letzte Gefecht zu stählen. Viele Geweihte dieser Glaubensrichtung tragen auch im normalen Alltag schwere Rüstungen und sind nahezu immer mit mehreren Waffen ausgerüstet.

Diese Priester werden von der Obrigkeit als Taktiker und Feldherren für große Schlachten eingesetzt, um Truppen zu organisieren und zu befehligen. Sie sind aber auch an vorderster Front in der Schlacht zu finden, wo sie mitten im Getümmel ihren Kameraden Kraft und Mut geben, sich um Verwundete kümmern und Gefallenen die letzte Ehre erweisen.

Tempel von Kriegsgottheiten sind oftmals wehrhafte, trutzige und schmucklose Festungsanlagen, in denen die Anhänger ihrem Training nachgehen können und entsprechende Übungsplätze und -räume vorfinden.

Grundsätze des Aspektes Krieg / Sturm:

  • Keine Alten, Frauen, Kinder, Unbewaffnete angreifen oder töten
  • Immer an vorderster Front stehen und seine Kameraden schützen
  • Niemals im Kampf aufgeben / flüchten
  • Keine Angriffe mit Fernwaffen oder aus dem Hinterhalt
  • Gleiche Bedingungen für den Gegner (keine Stürze, Positionen etc. ausnutzen)
  • Keine Gefallenen der eigenen Seite auf dem Schlachtfeld zurücklassen
  • Magie nur zur Unterstützung, nicht zum Angriff / zur Verteidigung anwenden
  • Niemals seine Waffen / Rüstung abgeben

Leben / Erde

Symbol: Blüte

Götter des Lebens stehen für die Fruchtbarkeit des Landes und das Gedeihen der Lebewesen. Sie halten ihre Hände schützend über Kinder, werdende Mütter und geben Familien und Ehen Zusammenhalt. Das ihnen zugeordnete Element ist die Erde, da von dieser das Leben der Pflanzen seinen Ursprung nimmt.

Sie sind die Schutzpatrone der Familien und Ehen. (Gast-)Freundschaft, Treue, Hilfsbereitschaft, Friedfertigkeit und Mildtätigkeit sind einige der wichtigen Tugenden dieser Götter und somit auch ihrer Anhänger. Aber Lebensgötter sind auch die Götter der Lebensfreude, der Ekstase, der Liebe, des Rausches und der Feste. Viele Anhänger dieser Glaubensrichtung sind Frauen, die aufgrund ihrer Gebärfähigkeit eine stärkere Verbindung zu einem Lebensgott empfinden.

Diese Gottheiten werden häufig in aufreizenden Posen und nackt oder auf großen, rauschenden Festen dargestellt. Sie sind eigentlich immer guter Laune und genießen das prächtige Leben um sich herum.

Tempel von ihnen findet man normalerweise dort, wo das Leben – in welcher Form auch immer – pulsiert. Man findet sie sowohl inmitten eines fruchtbaren Waldes, als auch in den Städten, in der Regel nahe den örtlichen Festplätzen.

Lebensanhänger genießen das Leben in vollen Zügen, verzichten aber auf übermäßigen weltlichen Besitz.

Anhänger dieser Gottheiten sind lebenslustig und sehr sprunghaft. Sie genießen das Leben in vollen Zügen, sei es nun mittels berauschender Mittel jeglicher Art, rauschenden Festen oder der Gesellschaft des anderen (oder auch gleichen) Geschlechtes. Trotzdem üben sie sich in Bescheidenheit, insbesondere was ihren weltlichen Besitz betrifft.

Sie schätzen jede Form von natürlichem Leben und würden von sich aus niemals einen Humanoiden oder ein Tier angreifen. Sie werden sich maximal verteidigen und selbst in Notsituationen oder in Notwehr niemanden töten. Anders sieht es allerdings bei Widersachern des Lebens aus. Dämonen und andere Lebewesen, deren einziges Ziel es ist, Leben zu vernichten, werden von ihnen energisch verfolgt und zur Strecke gebracht.

Bei streng gläubigen Anhängern dieses Aspektes (insbesondere bei Geweihten) findet man auch viele, die auf den Konsum von Fleisch verzichten, weil dafür ein lebendes Wesen sterben musste.

Lebenspriester sind verantwortlich für Geburtshilfe, Eheschließungen und die Heilung von Kranken.

Priester der Lebensgötter kümmern sich in der Gesellschaft um alle Arten der Geburtenhilfe, sei es bei den intelligenten Rassen oder bei Tieren. Sie segnen Felder vor der Saat und preisen ihren Gott nach einer reichhaltigen Ernte. Sie sind für Eheschließungen verantwortlich und kümmern sich um die Hilfsbedürftigen, indem sie sie versorgen oder ihnen Obdach bieten. Sie sind fähige Heiler und Ärzte und kümmern sich um die Kranken und Verletzten. Häufig unterhalten die Tempel dieser Gottheiten auch Waisen-, Armen- und Siechenhäuser und viele führen in regelmäßigen Abständen Armenspeisungen durch.

Die Geweihten kleiden sich gerne sehr freizügig und in nur sehr leichten Gewändern, die ihre körperlichen Vorzüge deutlich zur Geltung bringen. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind die Tempel darauf bedacht, überwiegend gutaussehende Priester auszubilden. Da aber Geschmäcker auch auf Samyra bekanntlich sehr unterschiedlich sind, findet man in den Reihen der Geweihten trotz dieses Auswahlkriteriums nahezu alle Körperformen.

Offensichtliche Waffen werden die Gläubigen niemals tragen, doch sie sind nicht so naiv, dass sie sich überhaupt nicht verteidigen können. Vielmehr greifen sie auf Waffen zurück, die nicht als solche zu erkennen sind, wie beispielsweise Wanderstecken.

Die Priester (aber auch viele nicht geweihte Anhänger) dieses Glaubens fühlen sich während eines erfüllenden Liebesspiels ihrer Gottheit am nächsten. Sie stehen daher dem Beischlaf sehr offen gegenüber und werden ihn nur selten ablehnen. Sie sind allerdings keine Prostituierten, die sich jedem hingeben. Bei persönlichem Missfallen, wenn der potentielle Sexualpartner verheiratet oder versprochen ist oder auch aus anderen Gründen, wird selbst der überzeugteste Anhänger einer Lebensgottheit das Gegenüber freundlich aber bestimmt zurückweisen.

Prostitution und sexuelle Gewalt sehen Lebensanhänger als Frevel an ihren Göttern an.

Prostitution und sexuelle Gewalt sind den Gläubigen zuwider. Sie sind der Meinung, dass man sich für den göttlichen Akt zueinander hingezogen fühlen muss und man dafür kein Geld zahlen darf. Nichtsdestotrotz empfinden sie keinen Hass auf die Frauen und Männer, die in der Regel durch ihre Umstände dazu gezwungen werden, diesen Frevel zu begehen. Sie werden vielmehr versuchen, diese verirrten Seelen aus dem Teufelskreis zu befreien und ihnen wieder die Freude am Leben und an der Liebe zurückzugeben. Prostituierte, die sich ihr Leben allerdings freiwillig ausgesucht haben und nicht dazu gezwungen wurden, ernten nur absolutes Unverständnis von den Anhängern der Lebensgottheiten.

Sobald ein Anhänger dieser Glaubensrichtung die wahre Liebe gefunden und sich gebunden hat, ändert sich sein Verhalten, denn zu diesem Zeitpunkt rücken andere Teile des Aspektes in den Mittelpunkt seines Lebens. Für ihn ist nun sein Partner das Wichtigste, er wird ihm treu sein, sein Ehegelöbnis nicht brechen und sich keinen anderen Personen mehr hingeben. Er wird sich normalerweise sesshaft machen, eine Familie gründen und neues Leben schenken.

Grundsätze des Aspektes Leben / Erde:

  • Keine Humanoiden oder Tiere töten, nicht einmal in Notwehr
  • um Kranke und Verletzte kümmern, auch um Gegner
  • Ausrotten von Widersachern des Lebens (z.B. Dämonen)
  • Kein Fleisch essen
  • Das Leben genießen wo immer es geht (Feste, Sex etc.)
  • Keine offensichtlichen Waffen tragen
  • Nicht von sich aus angreifen, sondern nur verteidigen
  • Hilfsbedürftigen helfen und sich an die Regeln der Gastfreundschaft halten

Schamanisch

Symbol: Totemtier

Der schamanische Aspekt setzt sich aus drei Teilen zusammen, die eine sehr große Rolle in diesem Glauben spielen: das Totemtier, der Ahnenkult und die Naturgeister.

Jeder Anhänger eines schamanischen Glaubens hat ein Totemtier. Während normale Gläubige teilweise nie he­rausbekommen, welches Tier zu ihnen gehört, erfahren geweihte Schamanen dieses innerhalb ihrer Ausbildung durch eine Art Trance und den damit verbundenen Visionen. Bewahrern hingegen wird ihr Tier durch die Zeichnung offenbart, da sie fortan das Abbild des Tieres als Mal an ihrem Körper tragen.

Zwischen einem schamanisch Gläubigen und seinem Totemtier besteht eine starke Verbindung.

Der Gläubige fühlt sich stark mit diesem Tier verbunden, was soweit geht, dass er einige Eigenschaften des Tieres annimmt, sobald er eine Weihe erfährt. Ein Anhänger des Aspektes wird sich niemals gegen sein Totemtier wenden, sondern sich bei einem Angriff nur verteidigen. In der Regel wird er außerdem versuchen, andere daran zu hindern, das Tier zu attackieren oder es gar zu töten. Wenn es nötig ist, wird er dabei auch jegliche Freundschaft vergessen.

Geweihte Schamanen genießen den Vorteil, dass das ihnen zugeordnete Tier sie als Freund erkennt und es sie daher niemals angreifen wird. Der Schamane kann sich unter dieser Art Tiere wie ein Mitglied des Rudels / der Herde bewegen. Da zwischen einem geweihten Schamanen und seinem Tier eine sehr viel stärkere Bindung besteht als bei einem einfachen Gläubigen, würde es dem Schamanen stark schaden, wenn er sein Totem verletzt oder tötet.

Die Ruhe der Ahnen darf nicht gestört werden.

Die zweite wichtige Säule im Leben eines schamanisch Gläubigen ist ein ausgeprägter Ahnenkult. Er verehrt die Verstorbenen und glaubt daran, dass diese das Denken und Handeln der Lebenden auch über ihre Zeit hinaus kontrollieren und lenken. Somit wird er in der Regel nur gut über Verstorbene sprechen. In schamanischen Kulturen werden regelmäßig Feierlichkeiten für die Ahnen abgehalten. Ein Anhänger des schamanischen Aspektes würde die Ruhe der Verstorbenen nicht stören, denn er glaubt daran, dass sich die Geister der Ahnen grausam rächen, wenn man ihre ewige Ruhe stört.

Naturgeister leben in jedem Objekt der Welt. Sie müssen besänftigt werden, bevor Ressourcen abgebaut werden können.

Der dritte wichtige Aspekt der schamanischen Weltanschauung sind die Naturgeister. Angehörige dieses Glaubens gehen davon aus, dass alles ein eigenes Leben hat, auch wenn die breite Masse der intelligenten Lebewesen vieles als tote Materie beschreiben würde. Diese Annahme kommt daher, dass Schamanen davon ausgehen, dass in jedem Objekt und Lebewesen ein Naturgeist lebt, der mehr oder weniger aktiv ist. Je weniger Aktivität er zeigt, desto toter wirkt ein Objekt. Der Naturgeist eines Steines ist beispielsweise schon als lethargisch zu bezeichnen, während die Naturgeister eines sprudelnden Baches wohl eher als hyperaktiv anzusehen sind.

Sobald man natürliche Ressourcen abbaut, zerstört man die Behausung des Naturgeistes, der sodann in der Welt he­rumirrt und verzweifelt ein neues Heim sucht. Da aber jedes natürliche Objekt schon einen Bewohner hat, wird er irgendwann an der Suche zerbrechen und bösartig werden. Er zwängt sich dann in tote Materie (beispielsweise in bearbeitetes Holz von Möbeln oder geschmiedetes Metall) oder sogar Humanoide und rächt sich an den Zerstörern seiner Behausung und allen anderen, die ihm dabei im Wege stehen.

Gläubige dieses Aspektes versuchen daher, bevor sie sich an Rohstoffen der Natur bedienen, den darin wohnenden Naturgeist zu besänftigen, bitten ihn darum, einen Teil seines Heimes aufzugeben, damit der Schamane es abbauen kann, oder versuchen ihn zu überreden, sich friedlich zurückzuziehen und dem Bittsteller seine Wohnstatt zu überlassen. Sollte der Geist sich weigern, wird zumindest ein geweihter Schamane dieses erkennen und sich eine andere Möglichkeit suchen, an Rohstoffe zu kommen. Nicht geweihte Personen (dazu zählen auch die normalen Bewahrer) können dieses nicht erkennen. Sie müssen darauf vertrauen, dass sie erfolgreich waren.

Geweihte Schamanen nehmen sowohl in barbarischen und primitiven, als auch bei den halb-intelligenten Völkern die Rolle der Priester ein. Sie überwachen, dass die schamanischen Grundsätze von den Stammesmitgliedern eingehalten werden. Sie sind für die Heilung von Kranken und Verwundeten zuständig, sind die Bewahrer der Traditionen und kümmern sich um das Lehren und Weitergeben der alten Sagen und Mythen. In vielen Stämmen hat der Schamane eine ähnliche Stellung wie der Häuptling und unterstützt ihn bei der Führung der Sippe, manchmal vereint er sogar beide Posten in einer Person.

Grundsätze des schamanischen Aspektes:

  • Niemals das Totemtier angreifen oder töten
  • Verhindern, dass andere das Totemtier angreifen / töten
  • Die Ahnen achten und verehren, ihre Ruhe nicht stören
  • Ruhelosen Geistern Frieden bringen
  • Naturgeister achten, besänftigen und um Erlaubnis fragen
  • Vernichtung von Kreaturen, in die ein Geist gezwungen wurde (Untote, Pflanzenkämpfer)
  • Nur so viele Ressourcen der Natur abbauen, wie zum Eigenbedarf benötigt wird
  • Keine Schulmagie verwenden (gilt auch für magische Gegenstände, die sich dieser Magie bedienen)

Tod / Eis

Symbol: Schneekristall

In jeder Religion existiert in irgendeiner Weise eine Form von Nachwelt, in die man nach dem Tode gelangt. Die Todesgötter sind die Herren dieser Ebenen. Sie geleiten die Verstorbenen in das Totenreich, wie auch immer es geartet sei. Götter des Todes sind zudem die Herren der Kälte, des Eises und des Winters. Sie senden den Schnee aus und lassen die Welt in Kälte erstarren.

Todesgötter werden oft als dunkle, gesichtslose Gestalten dargestellt. Viele Bewohner fürchten die Götter des Todes.

Diese Gottheiten werden oft als dunkle Gestalten, mit weiten, schwarzen Kutten, unter deren Kapuze man keine Gesichtszüge erkennen kann, dargestellt. Deswegen hat sich in den meisten Ländern, in denen diese Darstellung vorkommt, der Begriff des Gesichtslosen durchgesetzt, obwohl der Name des jeweiligen Gottes eigentlich anders lautet.

Viele Bewohner Samyras fürchten Todesgötter mehr als sie sie verehren, da sie in der Bevölkerung allgemein als unberechenbar gelten, weil eigentlich noch niemand durchschaut hat, nach welchen Kriterien sie Kreaturen sterben lassen. In manchen Kulturen spricht man auch nur unter vorgehaltener Hand und flüsternd über Todesgötter, weil der Aberglaube besteht, dass die bloße Nennung des Namens die Aufmerksamkeit des Gottes auf einen lenkt.

Personen, die diesem Aspekt anhängen, sind in der Regel frei von Sterbeängsten, weil sie eine ausgeprägte Vorstellung von der Nachwelt haben. Sie haben Achtung vor den Toten und allem, was damit zu tun hat, wie zum Beispiel Grabanlagen oder Friedhöfen. Sie würden die ewige Ruhe unter keinen Umständen stören und sich erst recht nicht an den Besitztümern eines Verstorbenen vergreifen (wie beispielsweise Nachlässen oder Grabbeigaben).

Anhänger von Todesgöttern verabscheuen jegliche Form von unnatürlicher Lebensverlängerung, wie beispielsweise Wiederbelebungen oder Verjüngungszauber, aber auch die Existenz von Untoten oder Geistern. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, diese Kreaturen zu vernichten, wann immer sie ihrer habhaft werden können.

Todesgötter lassen ihre Opfer normalerweise nicht lange leiden und gewähren ihnen einen schnellen Tod. Dieses haben sich auch ihre Gläubigen zu eigen gemacht. Sie erlösen Kreaturen, die ihrer Meinung nach leiden, und zeigen ihnen den Weg in die Nachwelt, in der sie Frieden finden sollen. Von sich aus töten sie allerdings nur, wenn es notwendig ist (wobei diese Notwendigkeit natürlich eine Frage der Definition ist), andernfalls setzen sie ihr Ziel nur außer Gefecht. Sie sind der Ansicht, dass es nicht ihre Aufgabe ist, den Tod zu bringen, sondern die ihres Gottes. Wenn sie es jedoch müssen, dann versuchen sie, das Opfer möglichst nicht lange leiden zu lassen, sondern sein Leben schnell zu beenden. Sie sehen sich in diesem Falle als Werkzeug ihres Gottes und versuchen so wie er möglichst effizient zu sein, unauffällig zu bleiben und keine Spuren (maximal den toten Körper) zurückzulassen.

Priester von Todesgöttern sind ruhige Persönlichkeiten. Sie kümmern sich um die Verstorbenen und die geistig Verwirrten.

Geweihte der Todesgötter und auch die meisten anderen Anhänger dieses Aspektes versuchen immer die Ruhe zu bewahren, überlegt zu handeln und ihre Emotionen zu unterdrücken. Das bringt ihnen bei vielen anderen Bewohnern den Ruf ein, dass sie gefühlskalt und unnahbar sind.

Priester dieser Götter kleiden sich zumeist in Schwarz. Sie sind häufig undurchschaubar, aber freundlich und unaufdringlich. Ihre Aufgaben bilden vor allem Bestattungsriten. Sie reinigen und salben die Toten und halten die Zeremonie zu ihren Ehren, bis es schließlich zur Beisetzung kommt. Sie kümmern sich sowohl um die Seelsorge der Bevölkerung, insbesondere um Trauernde, als auch um die Pflege geistig verwirrter Personen. Obwohl sie sehr selten auf Samyra sind, sind die wenigen Nervenheilanstalten in der Regel einem Todesgott geweiht. Oftmals findet man entsprechende Abteilungen auch in den schmucklosen, meistens recht dunkel gestalteten Tempeln dieser Götter.

Grundsätze des Aspektes Tod / Eis:

  • Vernichten jeglicher Existenzen, die über den Tod hinaus leben (Untote, Geister)
  • Leidende Kreaturen von ihrem Schicksal erlösen
  • Achtung vor den Toten und deren Ruhestätten haben
  • Möglichst unauffällig handeln, keine Spuren hinterlassen
  • Immer die Ruhe bewahren, Emotionen möglichst unterdrücken
  • Toten die letzte Ehre erweisen, auch (intelligenten) Gegnern
  • Möglichst schnell und effizient töten, Gegner nicht unnötig lange leiden lassen
  • Gegner nur dann töten, wenn es notwendig ist, andernfalls nur außer Gefecht setzen

Weisheit / Magie

Symbol: Buch

Weisheitsgötter verkörpern die Weisheit und Ruhe. Sie stehen für die Wissenschaft und Forschung, für die Bildung, für den intellektuellen Disput und die Magie. Sie sind die Schutzpatrone der nachdenklichen und reflektierenden Bevölkerung, deren Ziel es ist, durch Wissen ihren Geist zu vervollkommnen.

Die höchsten Güter der Zivilisation sind die Sprachen und Schriften.

Das höchste Gut der Zivilisation ist in den Augen der Anhänger dieses Aspektes die Sprache und Schrift, denn mit ihrer Hilfe kann man sich verständigen, diskutieren sowie Wissen sammeln, erhalten und weitergeben.

Gläubige einer Weisheitsgottheit reflektieren gerne über ihre Handlungen und über die Anderer und tauschen sich über die Ergebnisse gegenseitig aus. Sie wägen vor einer Entscheidung das Pro und Kontra ab, diskutieren mit Anderen darüber und legen sich dann erst fest. Sie sind dabei offen für jeden Vorschlag und werden diesen erneut ausgiebig diskutieren, bis sie der Meinung sind, dass sie alle Facetten erfasst haben, die ihre Entscheidung beeinflussen könnten. Ihre Offenheit gegenüber anderen Standpunkten sorgt dafür, dass sie jegliche Form von Ignoranz nicht nachvollziehen können und diese als Verschwendung von Intelligenz betrachten.

Kämpfe werden mit Worten oder mit Magie ausgetragen.

Sie versuchen, Kämpfe so weit wie möglich zu umgehen und aufkommende Probleme oder Konflikte mit Redegewandtheit und unter Umständen dem Einsatz von Magie zu lösen. Sie werden sich allerdings nicht dazu hinreißen lassen, dem Opponenten mit der Zauberei zu schaden. Vielmehr werden sie sie dazu einsetzen, ihn zu beeinflussen oder im schlimmsten Falle außer Gefecht zu setzen, um ihn anschließend mit Worten zur Vernunft zu bewegen. Bei vielen halb-intelligenten Wesen oder Monstern werden sie dabei zweifelsohne an ihre Grenzen stoßen, aber auch diese werden sie nicht töten, sondern festsetzen oder beruhigen und sie schließlich sich selbst überlassen. Eine Ausnahme von dieser Regel machen sie bei jeglichem dämonischen Wirken, gegen das sie vehement vorgehen.

Anhänger dieses Aspektes sind sehr ruhige und nachdenkliche Persönlichkeiten. Geduld gehört zu ihren größten Tugenden. Sie sind aber auch sehr aufmerksam und versuchen alles um sich herum aufzunehmen, sie sind oftmals sehr neugierig und möchten alles Fremde erforschen. Da sie sich selbst in ihren Möglichkeiten beschnitten fühlen, wenn ihr Geist vernebelt ist, verzichten sie vollkommen auf den Genuss berauschender Mittel, egal welcher Art (Alkohol, Rauschkraut etc.).

Priester von Wiesheitsgöttern sind für das Bewahren und Weitergeben von Wissen zuständig. Sie bestimmen, welches Wissen an die Bevölkerung weitergegeben wird.

Die Aufgabe der Priester dieser Glaubensrichtung in der Gesellschaft ist das Anhäufen, Weitergeben und Bewahren von Wissen. Sie sind die Hüter von staatlichen Archiven und Bibliotheken und kümmern sich um die Geschichtsschreibung des Landes. Oftmals nehmen sie auch den Posten von Notaren ein, die Verträge aufsetzen und diese nach der Unterzeichnung verwahren. Zudem sind sie die Forscher der Welt und maßgeblich für die Fortschritte bei der Entwicklung der Wissenschaften verantwortlich. Es gibt nahezu kein Gebiet, in dem sie nicht aktiv forschen, seien es Natur-, Geistes- oder Sozialwissenschaften, Magie oder Alchimie. Sie reisen umher, klären die Bevölkerung über die neusten Forschungen auf und erhalten die alten Sagen und Mythen aufrecht.

Da sie für die Verbreitung des Wissens zuständig und für die Allgemeinbildung der Bevölkerung verantwortlich sind, nehmen sie einen immer stärker werdenden Platz in der Politik eines Landes ein. Sie entscheiden, welche Erkenntnisse dem einfachen Bürger zugänglich gemacht werden und in ihrer Entscheidung liegt es, welche Forschungsergebnisse unter Verschluss bleiben. Zudem setzen sie sich dafür ein, dass Wissen nicht falsch ausgelegt oder missbraucht wird, wobei es natürlich Ansichtssache ist, welche Nutzung und Auslegung die richtige ist – und diese wird von den Tempeln der Weisheitsgötter vorgegeben.

Tempel von Weisheitsgottheiten sind entweder kleine, schmucklose Gebäude, in denen der Gläubige Ruhe und Stille findet, oder große Archive oder Bibliotheken, in denen Anhänger Wissen erlangen können. Zu diesen großen Tempeln gehört in der Regel auch eine beachtliche Laborausstattung für ausgiebige Forschungen.

Grundsätze des Aspektes Weisheit / Magie:

  • Vor dem Handeln das Pro und Kontra abwägen, sich mit anderen besprechen und deren Standpunkt mit in die Diskussion einbeziehen
  • Probleme / Konflikte friedlich mit Kommunikation oder zur Not mit Magie lösen
  • Kämpfe soweit möglich umgehen
  • Töten nur im absoluten Notfall
  • Wissen anhäufen, weitergeben und bewahren
  • Keine Substanzen zu sich nehmen, die die Sinne benebeln (z.B. Rauschkraut, Alkohol, ...)
  • Keine Magie verwenden, die direkten Schaden am Gegner verursacht
  • Jegliches dämonisches Wirken eindämmen (Dämonen, Kulte, dunkle Rituale, ...)