Die Rassen - Brutas

Allgemeines

Brutas sind deutlich größer als Menschen und können bis zu 2,5 Meter groß werden. Sie sind vor allem sehr viel kräftiger gebaut als die Menschen und ein Berg aus Muskeln, gekrönt mit einem grobschlächtigen, hässlichen Gesicht und einem ungepflegten Haarschopf von dunklem Braun oder Schwarz.

Die kleinen Augen, die in ihrem Gesicht über der in der Regel zu großen Nase sitzen, stehen eng beieinander und haben überwiegend dunkelbraune Farbe, manchmal vermischt mit einigen Grüntönen.

Viele Brutas haben zudem noch Hauer oder Hörner, was ihrem Aussehen nicht gerade zuträglich ist.

Unter der Haut der Brutas befindet sich als Überbleibsel ihrer trollischen Herkunft eine dünne Knochenschicht, die ihnen zu ihrer ohnehin schon starken Konstitution zusätzliche Widerstandskraft gegen körperliche Schäden verleiht.

Brutas werden nur ungefähr halb so alt wie Menschen (maximal fünfzig Jahre), sind aber dadurch natürlich auch deutlich schneller im erwachsenen und geschlechtsreifen Alter.

Kurze Geschichte der Brutas

Die Rasse der Brutas, die sich selbst Kachliag ("Die Wiedergeborenen") nennt, stammt ursprünglich von der großen Gruppe der Trolle ab. Ehemals waren sie die körperlich schwächste Gruppe dieser Rasse, die vor allem im hohen Norden Samyras weit verbreitet war.

Während des Aufstandes der Primitiven im Jahre 891 nU. sagte sich die größte der zahlreichen Sippe mit ihren über 5.000 Angehörigen unter der Führung von Chrimiok von den anderen Stämmen los. Chrimiok wurde aufgrund seiner fast drei Meter Körpergröße, was selbst für diese Art riesig ist, meistens einfach nur "Der Gewaltige" genannt. Aber nicht nur seine Erscheinung war gewaltig, auch seine Intelligenz übertraf die seiner Artgenossen um ein Vielfaches. Den Plan, sich von der primitiven Lebensweise der Trolle loszusagen, hatte er schon lange, und er hatte schon zahlreiche Angehörige auf seine Seite gezogen, als Grzmang Bluthauer zum Krieg rief. Nun war es Chrimiok ein Leichtes, auch den Rest der Sippe davon zu überzeugen, dass sie auf der Seite der angeblichen Feinde besser aufgehoben seien als das (seiner Meinung nach) Himmelfahrtskommando von Grzmang zu unterstützen. Als er sich der Mithilfe seines Stammes sicher sein konnte, führte Chrimiok Verhandlungen mit den Heerführern und Regenten der zivilisierten Rassen, die schließlich zustimmten, die Brutas (wie sie seitdem von den anderen Rassen genannt wurden) in ihre Reihen aufzunehmen. In den folgenden Kämpfen stellte sich der Stamm als wertvoller Verbündeter heraus, mit dessen Hilfe mehr als nur eine Schlacht erfolgreich geschlagen werden konnte.

Nach dem Ende des Krieges zogen sich die Brutas wieder in den Norden der Welt zurück, um dort ein nomadisches Leben zu führen. Sie taten dieses nicht, weil sie es sich so gewünscht hatten, sondern weil sie es nur schwer in den großen Städten aushielten. Sie waren zu unstet und konnten dem sesshaften Leben nichts abgewinnen. Zudem war ihnen bewusst, dass sie aufgrund ihrer Größe nur schwer in den Städten, die an die Bedürfnisse der anderen Rassen angepasst waren, zurechtkommen würden.

Mittlerweile, fast 400 Jahre nach dem Krieg, gibt es aber auch zahlreiche Brutas, die sich in den Siedlungen sesshaft gemacht haben, und immer mehr Städte haben sich zumindest in öffentlichen Bereichen auf die Größe der Rasse eingestellt (so gibt es beispielweise in vielen Gasthäusern extra Stühle, Tische und Betten für Brutas).

Das Leben der Brutas

Brutas leben normalerweise in eigenen kleinen Zeltsiedlungen, da sie aufgrund ihrer doch erheblichen Körpergröße andere Anforderungen an die Ausmaße von Häusern, Möbeln und Gebrauchsgegenständen stellen.

Sie leben in Sippen von bis zu 1.500 Angehörigen zusammen, wobei es sich in der Regel um Nomaden handelt, die durch die rauen Länder im Norden oder im Süden der Welt ziehen. Nur wenige Brutas legen dieses Leben ab, um sich irgendwo in einer Stadt niederzulassen.

Da Brutas extrem kurzlebig sind, sind sie bestrebt, möglichst viel Nachwuchs zu zeugen, um den Erhalt ihrer Rasse zu gewährleisten. So binden sich Männer und Frauen dieser Rasse nicht aneinander, sondern suchen sich immer wieder neue Partner. Deswegen herrscht in der Gesellschaft der Brutas ein ständiger Konkurrenzkampf, nicht nur unter den Männern, sondern auch zwischen Männern und Frauen, die untereinander völlig gleichgestellt sind. Jeder möchte sich mit dem besten Partner zusammenschließen, um möglichst kräftige Kinder zu zeugen.

Um den Stärksten zu ermitteln, finden regelmäßig kämpferische Wettkämpfe statt, und der Gewinner darf sich seinen nächsten Partner auswählen.

Wurde eine Brutafrau erst einmal geschwängert, trägt sie das Kind fünf Monate aus und bringt es schließlich zur Welt.

Die ersten fünf Jahre wächst es in einem erstaunlichen Tempo auf seine endgültige Größe und wird in dieser Zeit vom gesamten Stamm erzogen. Es ist keine Seltenheit, wenn sich mehrere Frauen um ein Kind kümmern, daher können Brutas in der Regel später nicht mehr sagen, welche Frau nun ihre Mutter ist.

Nach Ablauf der fünf Jahre geht das Kind in die Lehre, in der ihm sein späterer Beruf beigebracht wird. Damit die Lehre erfolgreich ist und das Kind akzeptable Ergebnisse erzielen kann, dauert sie fünf Jahre an. Werden zufriedenstellende oder sogar bessere Ergebnisse erzielt, darf der Bruta im Stamm bleiben, ansonsten muss er sich nach Ablauf der Ausbildung auf die Suche nach einem anderen Stamm machen, in dem seine Künste benötigt werden.

Am Ende der Ausbildung ist ein Bruta etwa zehn Jahre alt und erwachsen, da er zwischen seinem achten und zehnten Lebensjahr geschlechtsreif wird.

Stirbt ein Bruta, wird er normalerweise dort bestattet, wo sein Leichnam liegt. Aufgrund der nomadischen Lebensweise dieser Rasse ist es eine enorme Belastung, einen toten Körper (insbesondere von dieser Größe) längere Zeit zu transportieren. Die Bestattung ist stark abhängig vom jeweiligen Stamm und der Landschaftsform, in der er lebt. In Gebieten mit dauerhaft gefrorenem Boden findet zumeist eine Feuerbestattung auf einem großen Scheiterhaufen statt, während weiter südlich lebende Sippen auch die Erdbestattung kennen und durchführen.

Die Bestattungsriten sind in allen Stämmen sehr stark schamanisch geprägt und sollen dafür sorgen, dass der Geist des Verstorbenen den Weg zu den Ahnen in die Nachwelt findet. Oftmals gleichen diese Rituale eher (be-)rauschenden Festen als einer Trauergemeinde. Nach Abschluss der Bestattung wird an der Stelle, wo der Bruta gestorben ist, eine kleine Gedenktafel gestellt, auf der sein Name steht.

Ernährung

Auf dem Speiseplan der Brutas steht vor allem Fleisch und teilweise Fisch. Obst und Gemüse kann diese Rasse zwar vertragen, sie finden es aber nicht schmackhaft. Obst jeglicher Art ist komplett ungenießbar für sie, genauso wie jede andere Form von süßem Essen und Getränk. Das meiste Gemüse könnten sie zwar essen, empfinden es aber als bitter und greifen deswegen nur in Notsituationen darauf zurück.

Fleisch und Fisch wird hingegen in jeder Form genossen, sei es gebraten, gekocht oder getrocknet, wobei man allerdings weitestgehend auf Gewürze verzichtet. Aufgrund ihres nomadischen Lebens und den oftmals sehr harten Lebensbedingungen sind sie auch daran gewöhnt, sämtliche Teile einer Beute zu verwerten. Innereien oder andere Körperteile wie Augen oder Zunge sind teilweise sehr begehrte Delikatessen (je nach Tier). Selbst die Knochen werden verwertet, indem man sie zunächst für Brühen auskocht und danach mahlt. Aus diesem Knochenmehl wird eine Art Brotfladen hergestellt, oder man wälzt Fleisch vor dem Braten darin, damit es eine knusprige Hülle bekommt.

Brutas sind nicht sonderlich wählerisch bei der Art des Fleisches, allerdings haben sie sich von den primitiven Sitten ihrer Vorfahren abgewandt und essen kein Fleisch mehr von intelligenten oder halbintelligenten Wesen. Alle anderen Kreaturen werden allerdings von ihnen verspeist, angefangen von Ratten und Mäusen bis hin zu Großwild und Raubtieren.

Brutas trinken normales Wasser im Alltag, genießen aber auch Alkoholika in einer gemütlichen Runde. Zu besonderen Festen nimmt man gerne hochprozentigere Getränke zu sich. Besonders beliebt ist ein Schnaps, der aus den in Issengor wachsenden Snöfödd gewonnen wird und für die anderen Rassen unerträglich bitter ist.

Der Glaube der Brutas

Neben einer sehr starken schamanischen Ausrichtung des Glaubens kennen die Brutas auch noch drei Gottheiten. Der Glaube an diese hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte nach der Abspaltung von den Trollen gebildet, als das Konzept der Götter von den anderen Rassen an die neuen Verbündeten herangetragen wurde. Zwar waren die Schamanen über diese Entwicklung erst nicht erfreut, aber mittlerweile sehen sie sich neben dem Erhalt der alten Traditionen auch als Geweihte dieser Gottheiten.

Der höchste Gott ist Mugarrak (Krieg), der mächtige Keulenschwinger. Er ist der Wächter über die Kämpfer auf dem Schlachtfeld, aber er ist auch gleichzeitig der Hüter der Nachwelt, einem Ort, den die Brutas Grugmal nennen, was so viel wie Triumph bedeutet. In diese Welt ziehen ehrenvoll gestorbene Angehörige dieser Rasse nach dem Tode ein. Die Brutas stellen sich dort ein riesiges Schlachtfeld vor, auf dem sie einen ewigen, ehrenvollen Kampf austragen und nach einem kriegerischen Tag des Nachts mit den Göttern an einer riesigen Tafel opulent speisen.

Mugarrak wird in der Regel als ein hünenhafter Bruta mit einer riesigen Keule dargestellt.

Mugarrak zur Seite sitzt seine Frau Kigral (Herrschaft). Sie ist die Hüterin aller Befehlshaber und Machtträger der Brutas. Üblicherweise wird sie als kräftige Brutafrau dargestellt, die allerdings unbewaffnet ist.

Den dunklen Gegenpol dieser beiden Gottheiten bildet der durch und durch böse Halbbruder Mugarraks, Eido (Chaos). Dieser Gott wird von den Brutas nicht verehrt, sondern verachtet. Er ist das, was die Welt schlecht macht. Er ist der Verursacher aller Krankheiten, alles Unheil geht von ihm aus. Böse Zauber, Flüche, Katastrophen, all dieses ist sein Werk. Seine Truppen sind es, die ein ehrenhafter Bruta nach seinem Tode in Grugmal bekämpft. Die Brutas glauben daran, dass mit jedem Feind, der in Grugmal getötet wird, ein böses Wesen auf Samyra stirbt.

In der Brutagesellschaft existieren keine Priester im eigentlichen Sinne. Alle Glaubensangelegenheiten werden vom Schamanen der jeweiligen Sippe erledigt.

Allgemeine Charakterzüge

Brutas lieben den Kampf. Sie lieben es, über ihren Gegner zu triumphieren und ihm ihre Stärke zu beweisen. Sie sind laut, ungehobelt, leicht reizbar und in der Regel nicht sonderlich umsichtig. Brutas werden aufgrund ihres durch und durch barbarischen Wesens häufig als unintelligent eingeschätzt, aber schon mancher hat diesen Fehler bitter bereut, denn trotz ihres Verhaltens sind viele Brutas hochintelligent.

Sie lieben es, sich möglichst barbarisch zu geben und zu schmücken. Sie tragen mit Vorliebe Schmuck aus Knochen und Eisen, sei es als Ohr- oder Nasenringe. Sie tätowieren sich ihre Körper und schmücken ihn mit ledernen Bändern, die nicht selten auch mit Knochen oder Federn verziert sind.

Sie haben aufgrund ihrer Kindheit ein angeborenes Konkurrenzdenken entwickelt, das sie in der Regel nicht einfach so ablegen können.

Soziales Verhalten

Auch untereinander wird das Verhalten der Brutas von Konkurrenzdenken und Aggression geprägt. Kommt es zu Unstimmigkeiten, werden diese mit Waffengewalt ausgetragen. Über Probleme oder Konflikte geredet wird in den Stämmen nur wenig.

Brutas kennen trotz ihrer kriegerischen Einstellung keine Sklavenhaltung. Gefangene werden bei ihnen nicht gemacht, der Feind siegt oder stirbt.

Da ihre Sippen vom Stärksten angeführt werden und dieser als Häuptling betrachtet wird, gibt es eine Adelsschicht, die allerdings nicht wie bei anderen Rassen vererbt wird oder in die man hineingeboren wird, sondern in die man sich hinein kämpfen muss.

Aftaleeni:

Aftaleeni sind schwache Persönchen. Traurig, was für ein Leben sie führen. Wo soll denn das hinführen, wenn alle in Eintracht miteinander leben? Nein, ein wenig Konkurrenzdenken würde den Blauhäuten nicht schaden. Na ja, aber da bei denen eh alle gleich schwach sind...

Ceglags:

Schreckliche Gesellen. Flattern immer mit ihren Flügeln rum, stehen nie still, damit man ihnen mal so richtig die immer redende Schnauze polieren kann. Quatschen den ganzen Tag völlig unverständliches Zeugs daher, wie schlecht es denn der Welt ginge und so ein Zeug. Ich komme damit gar nicht klar. Die sollen bloß bleiben, wo der Pfeffer wächst!

Menschen:

Na ja, mal so, mal so. Menschen sind einfach zu wankelmütig, obwohl es auch einige gibt, die einem vernünftigen Bruta das Wasser reichen können. Wenn man den richtigen trifft, dann sind sie in Ordnung, trifft man den falschen, wird er halt vertrimmt.

Nigros:

Nigros erinnern mich immer an Haustiere. Stehen immer im Weg rum, quieken, wenn man sie tritt oder am Schwanz herumschleudert. Aber sie sind eigentlich ganz vernünftige Gesellen, mit manchen kann man richtig Spaß haben und einen heben gehen, obwohl sie natürlich nicht viel vertragen. Ach, ich glaube, ich mag sie.

Riikaatii:

Die Katzen sind faszinierend. Können sich durchsetzen, lassen sich nichts befehlen. Wenn doch alle so wären. Sie haben wirklich ein gesundes Gefühl für Konkurrenz und können zudem noch hervorragend mit ihren Waffen umgehen. Wenn sie keine Riikaatii wären, könnten sie bestimmt in jedem Brutastamm aufgenommen werden!

Verasti:

Ich weiß nicht... Einerseits sind Verasti der Inbegriff des Konkurrenzdenkens, das wertet sie doch erheblich auf. Aber wenn ich mir auf der anderen Seite die Mittel anschaue, mit denen sie ihre Stellungen erreichen. Ach nein, ich ziehe den Kampf Mann gegen Mann auf jeden Fall vor. Hinterrücks jemanden zu ermorden ist ja eigentlich ein Zeichen von Feigheit.

Zikaru:

Zikaru sind wirklich gute Kumpel. Mit denen kann man Spaß haben! Gut, sie sind ein wenig unberechenbar, aber das stört ja nicht weiter. Auf dem Schlachtfeld auf jeden Fall zuverlässige Kameraden und auch sonst sehr umgänglich. Mit denen kann man wirklich Pferde stehlen!

Zwerge:

Das wichtigste Volk der Welt! Woher sonst sollten wir unsere Waffen bekommen? Und wenn die Zwerge nicht gewesen wären, dann wäre der letzte Krieg bestimmt verloren worden, schließlich können wir Brutas nicht alles machen. Außerdem verstehen sie zu leben. Einen ordentlichen Humpen Bier in der einen Hand, die Waffe in der anderen. So muss das sein!