Das langgestreckte Land Tahary wird stark von den heißen Winden beeinflusst, die aus der Wüste Rasharrs wehen, und ist deswegen das gesamte Jahr über sehr heiß. Im Sommer erreichen die Temperaturen hier Spitzenwerte von über 50°C, aber auch im Winter wird es nur geringfügig kälter mit bis zu 30°C.
Das ganze Land ist relativ unfruchtbar, weil die lebenspendenden Niederschläge ausbleiben. Allerdings wird Tahary zum Norden hin deutlich ertragreicher. Ist der Süden des Landes noch eine ausgetrocknete Savanne mit nur sehr geringer Vegetation, wechselt das Landschaftsbild zum Norden hin immer mehr zu einer zwar trockenen, aber trotzdem nicht unfruchtbaren Steppe, die hin und wieder auch recht starken Bewuchs aufweist.
Hier findet man auch ein größeres zusammenhängendes Waldgebiet, den Mbuga ("Windrausch"), der direkt an der nordöstlichen Küste gelegen ist. Seinen Namen bekam er aufgrund des Rauschens, das der Wind erzeugt, wenn er durch die Baumwipfel streicht. Da es sonst kaum Bewuchs im Land gibt, ist dieses Geräusch für die Einwohner etwas ganz Besonderes.
Die nordwestliche Küste wird von einem kleineren Gebirge eingenommen, das den Namen Bugowa trägt, was soviel wie "Feuerklippen" bedeutet. Den Namen gaben die Bewohner Taharys den Bergen aufgrund der steilen Klippen, die ins Meer hineinragen, und dem Vulkan, der inmitten dieses Massivs liegt und die Umgebung durch einen fast schon unirdischen Schein in ein feuriges Licht taucht. Der Vulkan, der höchste Berg des Felszuges, erreicht eine Höhe von fast 4.000 Metern. Er ist nur noch sehr, sehr selten aktiv und spuckt in der Regel auch dann keine Lava mehr, sondern nur noch Asche und Rauch.
Die Bevölkerung Taharys setzt sich aus zahlreichen größeren Stämmen zusammen, es gibt allerdings keine große Trennung zwischen ihnen. Es kommt immer häufiger zu Vermischungen der Sippen.
Alle Stämme leben eigentlich nomadisch und ziehen mit ihren Herden durchs Land. Es gibt aber auch viele Angehörige der Gruppen, die das unstete Leben satthaben und sich in den Städten sesshaft machen.
Bei den Nomaden findet man keine klare Schichtentrennung, abgesehen vom jeweiligen Häuptling.
In den Städten allerdings hat sich eine klare Trennung zwischen Volk und Mittelstand herausgebildet. Eine Adelsschicht im Sinne der anderen Länder gibt es nicht, da das Land keinen offiziellen Anführer hat.
Unfreie sind ebenso unbekannt. Sklaven oder Diener lässt der Stolz der Einheimischen nicht zu.
Tahary ist ein relativ armes Land, da es keine allzu großen Bodenschätze gibt und die Wirtschaft des Landes vor allem aus Landwirtschaft und Viehzucht besteht, die gerade einmal soviel Gewinn abwirft, dass sich die Einwohner davon ernähren können. Überschüsse gibt es quasi nicht.
An nichtmenschlichen Rassen findet man neben den Ceglags, Nigros und Verasti, die hier eigene Städte haben, in Tahary eigentlich nur noch Zikaru, die hier allerdings meistens ein Einsiedlerleben fern der Zivilisation führen.
Warum sich in den für alle Rassen offenen Städten keine anderen Spezies angesiedelt haben, ist nicht bekannt.
Tahary wird vom Mbaga Wabug, dem "Rat der Frauen" regiert. Dieses Gremium setzt sich aus dreißig Frauen zusammen, wobei jeweils eine für jedes Alter zwischen zwanzig und fünfzig Jahren vertreten ist. Daraus ergibt sich, dass jedes Jahr eines der Mitglieder ausscheidet und ein neues hinzukommt. Dieses wird aus allen Stämmen vom bestehenden Rat ausgewählt. Da man bemüht ist, möglichst eine gleiche Anzahl aus jeder der Sippen zu haben, ist die Wahl allerdings ein wenig eingegrenzt.
Der Mbaga Wabug tagt einmal zu Beginn jeder Mondphase, also jedes Vierteljahr, in Ngmasu und berät über die aufgetretenen Probleme. In Notsituationen kann es auch an anderen Terminen zu einer Zusammenkunft kommen, allerdings war das innerhalb der letzten hundert Jahre nicht notwendig.
Beim vierteljährlichen Treffen werden auch Verbrecher bestraft, die bis zu diesem Zeitpunkt in einem der Gefängnisse der größeren Städte inhaftiert werden.
Der Frauenrat ist eine sehr strenge Vereinigung, die immer wieder neue Gesetze festlegt, die aufgrund neu auftretender Probleme in ihren Augen notwendig sind. Diese Bestimmungen werden von ihm mit äußerster Härte eingehalten, auch wenn das Urteil in den Augen des Straftäters und dessen Familie ungerecht sein sollte.
Aufgrund der Glaubensgrundsätze ist es in Tahary einem Mann nicht erlaubt, eine Waffe zu tragen, geschweige denn, sie zu benutzen. Frauen hingegen ist es nicht gestattet, Magie anzuwenden. Verstöße gegen diese Bestimmungen werden in der Regel besonders streng bestraft, da es ein eindeutiger Verstoß gegen den Glauben ist, der vor allem den Frauen im Rat sehr wichtig ist. Häufig kommt es bei den Urteilen in solchen Strafsachen sogar zu Todesurteilen.
Diese Einschränkungen gelten außerdem auch für Reisende, die das Land nur besuchen und nicht hier wohnen. Allerdings werden diese Wanderer nicht zum Tode verurteilt, wenn sie sich strafbar machen, sondern nur aus dem Land verstoßen.
Die Bewohner Taharys glauben nur an zwei Götter: Uglumatuso (Weisheit), den großen Zauberer und Weisen, und an seine Frau Gambisutasa (Herrschaft).
Diese beiden Götter bilden eine unzerstörbare Einheit und kontrollieren fast das gesamte Leben in Tahary, schon allein, weil sie festlegen, welche Profession die einheimischen Männer und Frauen ausüben dürfen.
Uglumatuso ist der weise Zauberer, der mit Bedacht seine Magie anwendet, um Wunder zu wirken und den Menschen zu helfen. Er ist der Schirmherr aller Magiewirker in Tahary und wird als gelehrter und rationaler Lehrmeister angesehen. Die Magiergilde des Landes, Nagumu Nbasa ("Zirkel der Männer"), steht voll unter seinem Schutz und ist ihm geweiht.
Gambisutasa hingegen ist eine starke Frau, sowohl geistig als auch körperlich. Sie schützt vor allem die Kriegerinnen des Landes. In ihrem Namen kämpft die Armee des Landes gegen eventuelle Feinde. Ihr zu Ehren gibt es sogar einen kleinen Bund an Paladinen in Tahary.
Der Sage nach sind die beiden Götter ein Paar, sie treten auch nur zusammen auf, wobei in Darstellungen Uglumatuso als der typische Magier mit einer langen, prunkvollen Robe und Gambisutasa in einer strahlenden, schweren Rüstung und schwer bewaffnet gezeigt werden.
Tempel der Götter gibt es in Tahary nur sehr wenig, da die Bewohner keine Veranlassung sehen, etwas, das sich in ihrer gesamten Gesellschaft und vor allem in den Herzen der Bevölkerung befindet, öffentlich anzubeten. Es ist sowieso selbstverständlich, dass jeder, der in diesem Land lebt, an die Religion glaubt.
Priester findet man daher auch nicht. Der Rat der Frauen übernimmt deren Aufgabe, den Glauben aufrecht zu erhalten, zu verbreiten und zu lehren. Da in ihm aus jedem Stamm mehrere Frauen sitzen, hat somit jede Sippe ihre eigenen Priester, allerdings ohne durch sie Magie zu erfahren. Diese ist nur den Männern zugänglich.
In Tahary gibt es in Relation zur Landmasse nur wenig Städte, da der Großteil der Bevölkerung ein nomadisches Leben führt. Viele der Siedlungen sind im Gegensatz zu anderen Ländern nicht befestigt, sondern bestehen nur aus einer losen Ansammlung von Häusern und Hütten, teilweise sogar nur aus Zelten.
Bgnago
An der Grenze zur Wüste Rasharrs liegt die kleine Siedlung Bgnago. Hier wohnen ungefähr 5.000 Einwohner, die Hälfte davon sind Kriegerinnen, deren Aufgabe es ist, in kleinen Gruppen an der Grenze zu patrouillieren und eventuelle Übergriffe der Wüstenvölker zu unterbinden.
Der Rest der Bewohner sind überwiegend Bauern, die die Soldatinnen versorgen.
Bgnago ist die einzige Stadt Taharys, zu der nur Menschen Zutritt haben, da hier die Hochburg der taharischen Armee stationiert ist.
Dedolar
Inmitten der Einöde Taharys liegt eine relativ große Verastistadt. Sie gehört mit Gambagni zu den einzigen befestigten Städten. Hier leben knapp 9.500 Verasti, die aus zwanzig verschiedenen Häusern stammen, und führen ihr rassentypisches Leben.
Dedolar ist gegenüber allen anderen Rassen absolut feindlich gesonnen. Sie werden nicht eingelassen und dürfen sich nicht einmal in der Nähe der Stadt aufhalten.
Gambagni
Obwohl Gambagni nicht die größte Stadt des Landes ist, ist sie doch von großer Bedeutung. Sie besitzt den einzigen Hafen des Landes und somit wird von hier aus der recht spärliche Handel betrieben, der vor allem mit Händlern entsteht, die sowieso in der Nähe sind, um bei den Nigros einzukaufen.
Die 8.000 Einwohner sind relativ wohlhabend, führen aber trotzdem ein einfaches Leben in der Landwirtschaft oder als Handwerker.
Gambagni beherbergt einige Hundert Kriegerinnen und ein paar der Paladine.
Ansonsten findet man hier eigentlich keine größeren offiziellen Organisationen.
Gambagni ist wie die anderen Städte des Landes auch offen für alle Rassen, weil diese den Handel antreiben würden, wird aber trotzdem nur von Menschen bewohnt.
Ngmasu
Ngmasu ist die offizielle Hauptstadt Taharys. Sie wurde dazu ernannt, weil sich hier an einem der größten fruchtbaren Flecken des Landes die meisten Bewohner zusammengefunden haben und hier außerdem der Rat der Frauen zusammentrifft.
Hier leben mehr als 20.000 Einwohner ein einfaches Leben. Besonders reich ist die Stadt nicht, die vor allem aus kleineren Häusern und Hütten besteht. Am Stadtrand findet man zudem einen Ring aus Zelten, die einmal mehr, einmal weniger sind.
Ngmasu hat neben einem großen Hauptgebäude, in dem der Rat tagt und um das herum alle anderen Gebäude angesiedelt sind, auch einen Stützpunkt der sesshaften Kriegerinnen und der Paladine.
Ngmasu ist generell offen für alle Rassen, allerdings leben hier nur Menschen.
N'Ma'Go'Loc
Wie man unschwer am Namen erkennen kann, handelt es sich bei N'Ma'Go'Loc um eine Ceglagsstadt. Die nur ungefähr 2.000 Einwohner leben hier in Frieden und widmen sich ihrer Philosophie.
Obwohl die Einheimischen häufig in den Wald kommen, um Holz zu schlagen, sind die Ceglags in den Wipfeln der Bäume zumeist absolut ungestört und können in Ruhe ihren Gedanken nachgehen.
Die Einwohner von N'Ma'Go'Loc lassen sich nur ungern stören und verweigern deswegen kategorisch allen anderen Rassen den Zutritt zur Stadt.
Pktalug
Pktalug ist ein kleines Städtchen, das an einer Oase mitten in der Savanne liegt. Hier leben 3.000 Einwohner, die sich aus den verschiedenen Stämmen zusammensetzen.
Die Siedlung hat keine Befestigung und die Wohnungen sind überwiegend Zelte oder einfache Holzhütten. Die Oase hat keine besondere Bedeutung für das Land.
Wie auch die anderen Städte, so darf auch Pktalug von allen Rassen betreten und besiedelt werden.
Vitary
Am Rande der Feuerklippen liegt eine kleine Nigrosiedlung direkt am Meer. Hier wohnen ungefähr 4.000 der kleinen Handwerker und verarbeiten Rohmaterial, das sie selbstständig aus den Tiefen des Gebirges fördern, zu wundervollen Gegenständen. In anderen Ländern ist man der Meinung, dass die Gegenstände aus Vitary die qualitativ hochwertigsten sind, die man auf Samyra bekommen kann.
Somit ist Vitary eine sehr wohlhabende Stadt, denn immer wieder legen Händler in der Nähe der Klippen an und handeln mit den Nigros, um ihre Kunstwerke zu kaufen. Vitary ist aufgrund dieser guten Handelsbeziehungen offen für alle Rassen, auch wenn die meisten es vorziehen, außerhalb zu handeln, da die Stadt an die Größenverhältnisse von Nigros angepasst ist.
Außer der Magiergilde Nagumu Nbasa und dem Rat der Frauen findet man in Tahary noch eine kleine Abteilung an heiligen Kämpferinnen und natürlich eine wenn auch kleine Armee.
In Gambagni hat sich im Untergrund eine Vereinigung der Diebe zusammengefunden, die sich vor allem darauf spezialisiert hat, Luxusgüter nach Tahary zu importieren. Hierzu gehören unter anderem besonders wertvolle und exotische Waffen und Rüstungen, die im eigenen Lande nicht hergestellt werden, und ausgefallene Nahrungsmittel.
Charaktere aus Tahary erleiden bei der Wahl ihrer Startfertigkeiten die durch ihren Glauben festgelegten Einschränkungen. Auch wenn sie nicht besonders gläubig sein sollten, wird ihnen diese Einschränkung von den Organisationen auferlegt. Es steht ihnen allerdings auch frei, nach einem Aussiedeln in ein anderes Land eine andere Profession zu erlernen, allerdings werden die meisten Tahari dieses nicht tun, da der Glaube in ihnen zu tief verankert ist.
Bewohner des Landes sind von sehr dunkler, fast schwarzer Hautfarbe. Sie haben krauses, schwarzes Haar und tragen dieses in der Regel relativ kurz. Ihre Augen sind wie auch ihre Haut überwiegend sehr dunkel, teilweise fast schwarz.
Landestypische Waffen sind Speere und Hämmer. Zu Einhandwaffen trägt man gerne einen langgestreckten Schild.
Rüstungen werden in Tahary von der normalen Bevölkerung gar nicht getragen, da sie bei Wanderungen in der Hitze nur hinderlich sind. Die Kriegerinnen und Paladine des Landes haben einen kleinen Satz an schweren Metallrüstungen, tragen diese aber nur in Notfällen. Ansonsten greifen sie auf Lederrüstungen zurück. Die Magier tragen aufgrund ihrer Profession keine Rüstungen.